Erinnerungslücken

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In der Leseprobe begegnen wir zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Im
Prolog lernen wir eine in einfachen Verhältnissen lebende unbekannte Frau und einen kleinen
Jungen kennen, die von einem Mann misshandelt werden. Ist es ihr Ehemann? Als sie zu spät
nach Hause kommt, wird er wütend und immmt ein Messer. Der Junge will der Frau beistehen
und wird durch einen Messerstich getötet.

Die andere Frau ist Jacqueline Adam, die mit ihrem Mann René und ihrem Sohn Lukas in guten
Verhältnissen lebt. Sie ist eine erfolgreiche Architektin. Doch immer mehr treten in ihrem Erinnerungsvermögen Lücken auf. Sie weiß plötzlich die Geheimnummer ihrer Kreditkarte nicht
mehr, drückt die falsche Etage im Fahrstuhl, um in ihr Büro zu gelangen und erzählt ihrem Mann
von ihrem Stadtbummel mit ihrer Mutter, die bereits vor zwei Jahren verstorben ist.

Mit seinem Erstlingswerk hat es Siegfried Langer geschafft, einen dramatisch beginnenden
Thriller zu schreiben, den man gern weiterlesen möchte. Als Leser fühlt man sich auf die Folter gespannt, da man wissen möchte, welche Verbindung die Frauen zu einander haben oder ist es ein und dieselbe Frau? Welche Rolle spielt die rothaarige Unbekannte, die Jacqueline in der Stadt gesehen hat?

Die Leseprobe lässt sich flüssig lesen und durch die klare Sprache wird man schnell ins Geschehen versetzt. Für mich ein neuer deutscher Autor, der mit seinem Buch spannende Unterhaltung verspricht, ob es ein echter Pageturner wird, muss man sehen.