Häusliche Gewalt

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clara_fall Avatar

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Der Leser wird zuerst schmerzlich in eine (typische?) Situation in einer Berliner Mietskaserne gedrängt. Eine Frau kehrt mit Widerwillen nach Hause zurück, sie weiß, was sie erwartet. Einzig der Gedanke an ihr schutzloses Kind lässt sie weitermachen und das ist auch letztendlich der Grund, warum diese Szene tödlich endet. Dann lernt der Leser Jaqueline Adam kennen - Einzelkind, erfolgsverwöhnt, gerade als "Star-Architektin" aufgrund eines großen Auftrags für den Schönefelder Flughafen gefeiert. Nachdem sie ihr geliebtes Kind dem Kindermädchen übergeben hat, macht sie sich auf den Weg zur Arbeit, wird aber dabei schon von seltsamen Vorgängen verunsichert. Ein epileptischer Anfall? Ein Deja-vu? Völlig verwirrt landet sie im falschen Stockwerk und nur allmählich lichtet sich wieder der Nebel in ihrem Kopf. Doch kaum hat sich das aufgeklärt, entwickelt sich das Treffen mit ihrer Mutter zu einem Hirngespinst, denn ihr Mann teilt ihr abends mit, dass dies wohl nicht so gewesen sein kann, denn ihre Mutter ist längst tot. Und was hat es mit der rothaarigen Frau auf sich, die sich vermeintlich immer wieder in ihr Blickfeld schiebt? Herr Langer beweist hier in seinem Debütroman bereits ein großes Talent, den Leser förmlich ins Buch zu ziehen und einen recht breiten Handlungsrahmen aufzubauen, denn bisher kann man sich nur wenig erklären, wie sich die Geschichte entwickeln könnte bzw. wie die Figuren miteinander zu tun haben. So muss für mich ein Thriller sein! Auch das Cover trifft auf den Punkt das Thema "Häusliche Gewalt".