Toter Junge - Lebendiger Junge

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r.e.r. Avatar

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Ein einfacher Prolog. In seiner Schlichtheit ergreifend, in seiner Grausamkeit schlicht und in seiner Wirkung grausam. Ein alkoholabhängiger schlagender Vater, eine geschlagene Mutter ein unschuldiges Kind das zwischen Täter, Opfer und  Brotmesser gerät. Tödlicher Ausgang einer familiären Tragödie.

Aber wie hängt diese Einführung mit dem zunächst sehr angenehm wirkenden Schicksal der erfolgreichen Architektin Jaqueline Adam zusammen? Sie hat einen heißgeliebten siebenjährigen Sohn. Lukas. Und sie hat Schübe von etwas, das noch nicht genauer bezeichnet wird? Gedächtnisverlust, epileptische Anfälle? Es ist jedenfalls nicht normal, sich in der Früh mit dem Brotmesser fast selber den Bauch aufzuschneiden. Es ist nicht normal, im Bürogebäude nicht mehr zu wissen, auf welcher Etage man aussteigen muss. Es ist zwar normal bei einem Einkaufsbummel seine Mutter aus den Augen zu verlieren. Allerdings nicht, wenn diese bereits seit zwei Jahren tot ist! Aber ist sie das wirklich?

Vater, Mutter, Tod scheint einer dieser Nervenkitzel Thriller zu sein bei dem man bis zur letzten Sekunde nicht weiß, was real ist und welche Wahrheit die richtige ist. Die Leseprobe lädt jedenfalls dazu ein, dem Geheimnis auf den Grund zu gehen. Gut geschrieben und sehr spannend. Das alles vor der hippen Berliner Kulisse. Der Erstling Siegfried Langers scheint vielversprechend.