Wie wäre das Leben mit dir gelaufen?

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Necati Öziri schreibt eine Familiengeschichte aus drei Perspektiven, die nicht viel gemeinsam haben, außer den Verlust des Mannes/Vaters, der seine Familie in Deutschland alleingelassen hat und wieder in die Türkei ging.

Vatermal ist die Geschichte einer dreiköpfigen Familie, deren Einzelschicksale wir durch die Perspektivübernahme erfahren. So lernen wir die Mutter Ümran, ihre Tochter Aylin und ihren Sohn Arda genauer kennen. Das besondere: Arda schreibt diese Geschichten für seinen Vater Metin auf, den er nie richtig kennenlernen konnte und spricht diesen auf eine berührende Weise direkt an.

Die Perspektiven sind allesamt emotional und sprechen ganz unterschiedliche Themen an, die für viele Menschen noch heute nah an der Realität sind. Spannend ist, dass die Charaktere durch die Geschichte ambivalente Gefühle hervorrufen. Wir erkennen, dass das Leben von kleinen Dingen beeinflusst werden kann und dass Kinder abhängig von den Entscheidungen der Eltern sind.
Öziri zeigt mit Vatermal die nackte Wahrheit des echten Lebens.

Einziger Kritikpunkt ist für mich, dass ich die Perspektiven zeitlich nicht immer gut einordnen konnte und dadurch etwas in der Luft hing.