Ein spannendes Buch über den Vatikan

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schokolinchen Avatar

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Am Anfang des Buches brechen islamische Männer in den Vatikan ein und stehlen wichtige Dokumente. Der Historiker und Geschichtsprofessor Tomás Noronha soll im Vatikan die Gräber katalogisieren und sucht mit seiner Verlobten nach dem Grab von Petrus. Da bekommt er eine Audienz bei Papst Franziskus. Es geht um die Prophezeiungen über die Päpste, u. a. die des Mönchs Malachias. Der Papst bittet Tomás Noronha, den Einbruch in den Vatikan aufzuklären und stellt ihm die Französin Madame Rauch vor, die die Finanzen der Vatikanbank überprüfen soll. Die beiden machen sich an die Arbeit und brauchen viel Zeit, um sich durch die Akten und Finanzen des Vatikans zu arbeiten. Da wird der Papst entführt und die Prophezeiungen über seinen Tod scheinen sich zu bewahrheiten...

Das Buch ist eine gelungen Mischung aus Geschichte, Religion, finanziellen und kriminellen Machenschaften. Ich fand den Teil über die Prophezeiungen zu langatmig und ausführlich. Danach wurde das Buch für mich aber wesentlich spannender und ich habe es in zwei Tagen nur so verschlungen. In den einzelnen Kapiteln wurde sehr detailliert auf die Bankgeschäfte des Vatikan, Korruption, Beteiligung der Mafia, Geldwäsche usw. eingegangen. Ich finde es beunruhigend, dass so viele Fakten davon wahr sind. Darüber klärt der Autor am Ende des Buches auf.

Einige der Handlungen wirken für mich aber auch etwas unglaubwürdig und zusammengebastelt. Zum einen läuft die Zeit bis zur Hinrichtung des Papstes davon, zum anderen hat Tomás Noronha sehr viel Zeit, um sich zum Beispiel mit der Französin intensiv und ausführlich über die Bankgeschäfte zu unterhalten. Auch wurde der Polizeiinspektor etwas zu dämlich dargestellt, die Entführung von Tomás, die Verfolgungsjagd über den Petersplatz und durch den Tunnel kosten Zeit. Für die ganzen Geschehnisse ist die Zeit bis zur Hinrichtung doch viel zu kurz.
Im Großen und Ganzen finde ich das Buch bis zum Schluss sehr spannend und flüssig geschrieben, es hat für mich als Thriller aber einfach zu viele detaillierte Fakten. Trotzdem eine klare Leseempfehlung, obwohl es mich stark an Dan Brown erinnert und ich anfangs etwas skeptisch war, da dies mein erstes Buch des Autors ist. Ich werde auf jeden Fall noch weitere Bücher von ihm lesen.