gute Unterhaltung

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anisti Avatar

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Der Historiker Professor Tomas Noronha ist mit seiner Verlobten in Rom um Grabstätten zu katalogisieren. Doch dann kommt ein Auftrag des Papstes dazwischen, der sich selbst als letzten Papst sieht und obendrein Drohungen erhalten hat. Die Ereignisse überschlagen sich, als Papst Franziskus von der IS entführt wird. Kann Tomas Noronha den Papst retten?
Dem Autor J.R.Dos Santos ist es gelungen, einen Roman auf 500 Seiten auszubreiten, die Geschichte spielt aber nur in einigen Stunden. Der Spannungsbogen ist also gegeben und ein Ereignis jagt das nächste.
Hinzukommt, dass der Leser einen Einblick in den Vatikan, die katholische Kirche und ihre Skandale erhält – etwas wo normale Menschen keinen Zugang zu haben.
Realität und Fiktion werden geschickt miteinander verwoben und verdeutlichen die Fachexpertise des Autors. Und trotz aller beschriebenen Skandale wird nicht die Religion als das Übel dargestellt, sondern das Verhalten der Menschen und der Kirche.
Leider verstrickt der Autor sich aber in immer wiederkehrenden Wiederholungen und die Geschichte wird unnötig aufgebläht. Auch das immer wiederkehrende Schema, wie die Personen auf ein neues Hindernis reagieren, ließ mich als Leserin schnell ermüden.
Tomas Noronha als Charakter war gut getroffen und gut ausgearbeitet, die anderen erschienen mir ein wenig oberflächlich. Einige (vor allem die Polizei) wurden als völlig inkompetent dargestellt und handelten völlig unlogisch, sodass mir das Lesen ein ums andere Mal vergräzt wurde. Leider häuften sich die negativen Aspekte zum Ende hin, sodass ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben kann. Alle die Dan Brown lieben, werden auch an dieser Geschichte ihre Freude haben – auch wenn Vaticanum nicht ans Original heranreichen kann.