Spannend und neugierig stimmend

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Das Cover ist vielversprechend gestaltet, ein echtes Highlight! Und so nimmt mich auch die Leseprobe von der ersten Seite an gefangen. Es ist gerade drückend heiß, als ich sie lese, die Schlagzeile der Tageszeitung lautet "Deutschland trocknet aus" - und so bin ich von einem mulmig-gespannten Gefühl erfasst. Mulmig, weil mir die Seiten vor Augen führen, wie real das alles bereits ist: Der Klimawandel, der uns bereits fest im Griff hat, der Gedenktag an die Flutopfer der Hochwasserkatastrophe ... Und gespannt bin ich, weil mich natürlich Vegas Geschichte in dieser Dystopie interessiert. Wie ist es, mit jeder Faser des eigenen Körpers das Wasser in der Natur spüren zu können? Es zu lenken? Um jegliche Art von Wetterereignisse Bescheid zu wissen - nicht nur, weil man es berechnen kann, sondern weil man es fühlt?
Ich folge Vega und Esper in die Kleingartenanlage. Es versetzt mir einen Stich, zu lesen, dass es keine Rosen mehr in den Städten gibt - sie spenden keinen Schatten. Vielleicht ist das ja wirklich einmal bittere Realität, denke ich.
Die Figur des Willem sorgt für Spannung; wer ist das genau, was will er eigentlich? Ist er möglicherweise der Schatten, der Vega beobachtet, als sie den Regen "ruft"? Ist er ihr Gegenspieler?
Und dann dieser mysteriöse Unfall: Vor meinen inneren Augen tanzen die Kinder fröhlich im Regen, der sich plötzlich als toxisch herausstellt. Ich bin bestürzt, frage mich, wieviel Zeit wohl vergangen ist zwischen dem Unfall und dem Zeitpunkt, als Vega im Krankenhaus aufwacht. Und ich weiß: Ich muss dieses Buch von Marion Perko lesen, unbedingt! Es klingt auf erschütternde Weise so realistisch, dass es mich bereits mit seinem ersten Kapitel in den Bann geschlagen hat. Sprachlich finde ich es flüssig und angenehm und auch die Ich-Perspektive im Präsens überzeugt mich. Aus meiner Sicht also eine super Leseprobe, die Lust auf mehr macht!