Umfangreiches Repertoire für veganes Alltagsessen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
carathis Avatar

Von

Sich vegan zu ernähren liegt derzeit im Trend und es spricht faktisch auch viel dafür. Nicht nur das Klima, sondern auch die Tiere und manchmal auch die eigene Gesundheit profitieren vom Leben ohne tierische Produkte.
Das neue große Vegan! Das Goldene von GU-Kochbuch bietet neben Rezepten auch Anleitungen zum Umstieg, stellt „neue“ Lebensmittel vor und gibt Hinweise für mögliche Problemstellen beim Einkaufen oder Ersetzen von Altbekanntem. So braucht sich keiner mehr zu fragen, ob er genug Vitamine und Mineralstoffe zu sich nimmt oder was man denn nun im Sommer auf den Grill legen kann.
Farblich codiert, und somit auch bei geschlossenem Buch von der Seite gleich zu finden, sind die Unterkapitel. Es beginnt bei Frühstücksideen, wo sowohl die süßen als auch herzhaften Esser viele leckere Mahlzeiten präsentiert bekommen. Etwas fehl am Platz sind für mich hier die Aufstriche, die ich persönlich eher abends essen würde und in diesem Kapitel nicht so schnell finden würde.
Weiter geht es mit Rezepten für unterwegs (Salate, Snacks und Fingerfood), die den Weg zur nächsten Imbiss-Bude überflüssig machen. Wahrscheinlich gäbe es dort auch noch kein veganes Essen. Somit finde ich dieses Kapitel sehr wichtig, denn leider bleibt einem, gerade wenn man nicht in einer Großstadt lebt, nur, alles selbst zuzubereiten, was man essen mag. Das Kochbuch bietet hier auch schöne Speisen aus aller Welt: zum Beispiel italienische Brotsalate oder vietnamesische Summerrolls.
Generell sind die Rezepte vielfältig angelegt, wahrscheinlich ist für jeden Geschmack etwas dabei. Auch in den Kategorien One-Pot-Seelenfutter und Hauptgerichte für jeden Tag findet sich ein bunter Mix, wobei die meisten Gerichte schon eher asiatisch oder mediterran angehaucht sind. Bei schlimmer Fleisch- oder Käse-Sehnsucht kann man sich ein Rezept aus dem Kapitel Küchenklassiker vegan aussuchen, in dem häufige Normalo-Speisen, wie Currywurst, Schnitzel oder auch Leberwurst vegan interpretiert werden. Für mich war das der am wenigsten interessante Teil des Buches, denn ich finde ein Kopieren dieser Speisen wird beiden Seiten nicht gerecht. Das Vegane schmeckt selten wie das Original, muss es meiner Meinung nach aber auch nicht. Ich würde es einfach so essen, wie es ist, pflanzlich, fertig, ohne Verkleidung.
Im abschließenden süßen Schlusskapitel werden Desserts und Gebäck vorgestellt. Die Bilder machen hier auf jeden Fall schon richtig Appetit. Ich hätte mir nur mehr Kuchen-Rezepte gewünscht. Insgesamt gut gefallen hat mir im Buch, dass bei den einzelnen Rezepten oft Varianten zum Austauschen von Zutaten oder Zubereitungstips gibt oder ein „Das schmeckt dazu“. Eigentlich findet man für jeden Tag neue Inspiration, sodass der vegane Teller nie langweilig wird.
Das Kochbuch ist auf jeden Fall gut für Einsteiger geeignet. Mehrheitlich werden keine aufwändigen Zutaten benötigt. Leider fallen für Schalen- und Hülsenfrucht-Allergiker (die auch keine Milch vertragen und sich deshalb quasi vegan ernähren müssen) viele Rezepte weg, was ich schade finde.