Revolutionärer Ansatz?

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Also, mal so als groben Fahrplan: Im Prinzip ist das Buch schon in Ordnung. Es enthält ein paar nette Gerichte, dazu ein paar nette Übungen und wenn man eine Woche lang tut, was einem gesagt wird, nimmt man auch ab. Doch ... revolutionär? Ist es wirklich revolutionär, wenn man das tut, was Sportbücher schon seit Jahrzehnten predigen? Nimm weniger Energie zu dir als du abgibst. Dieses Prinzip ist einfach und logisch, aber revolutionär ist daran nichts und neu schon gar nicht.

Hildmann sagt richtig, dass natürlich nicht alle Menschen mit unterschiedlichen Gewichten und unterschiedlicher Art der Arbeit und Freizeitgestaltung dasselbe zu sich nehmen können. Dazu kann man sich online über einen Rechner genau ausrechnen lassen, wie viel Prozent der angegebenen Mengen in diesem Buch man zu sich nehmen darf. Das Buch hat Rezeptvorschläge für eine Woche, jeweils unterteilt in Morgen, Mittag und Abend. Dazu soll man zwischen der Abendmahlzeit und dem nächsten Frühstück etwa vierzehn Stunden lang nichts zu sich nehmen soll, er nennt es das intermittierende Fasten. Dann am nächsten Tag gegen 9 Uhr 40 Prozent des Tagesumsatzes, jeweils 30 zu Mittag und Abend. Man kann über die Umsetzung als arbeitender Mensch streiten, sicher ist, wo ein Wille, da ein Weg.

Habe ich diese 7 Tage durchgehalten? Hab ich. Hat es was gebracht in Richtung Fitness und Abnehmen? Jein. Ich sage es mal so: Dieses Buch ist mehr was für übergewichtige und unsportliche Leute, diejenigen, die sich viel bewegen, werden nur wenig Unterschied bemerken.

Was mich richtig gestört hat an dem Buch, ist die Selbstbeweihräucherung Hildmanns. Ja, ja. Er hat Vegan erst so richtig nach Deutschland gebracht und war die Nummer 1. Dafür darf man auch das teure Matcha und anderes Superfood in seinem Shop kaufen. Und in dem Buch gibt's Erfahrungsberichte von Leuten, die diese Challenge mitgemacht haben. Finde ich ernsthaft nervig - hat er das nötig? Und das, was er bei Last but not least zum Thema Vegan, Tierquälerei und Hunger in der Welt schreibt, gehört auf jeden Fall anstelle des Eigenlobs an den Anfang, denn das ist das wirklich Wichtige, was er vermittelt.