Ein Krimi mit Humor

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evelynm Avatar

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Mein erster Alpenkrimi überhaupt

Die Alpenrose auf dem Cover, der schwarze Hintergrund und die blutrote Farbe am Randes des Covers harmonieren sehr gut mit dem Titel Veilchens Feuer. Wer jetzt erwartet, dass es sich bei dem Buch um einen Roman handelt, täuscht sich gewaltig. Da ist noch der kleine Untertitel „Valerie Mausers zweiter Fall“ und der Hinweis „Alpenkrimi“, der keine Liebesgeschichte oder Ähnliches erwarten lässt.

Befinden sich Valerie Mauser, liebevoll Veilchen von ihrem ehemaligen Kollegen und engen Freund Stolwerk genannt, und selbiger zunächst auf einem wenig erfolgreichen Selbstfindungsseminar, werden sie dank ihres Vorgesetzten Berger zurück nach Innsbruck beordert. Es liegen Drohungen, in denen es um eine Schandtat von 1976 geht, gegen den umstrittenen Deutschrocker Wolf Rock, alias Gotthilf Semmelweis, vor. Dieser will ein letztes großes Konzert am Bergisel geben und ist sich trotz seines damaligen Lebenswandels mit Drogen und vieler Groupies keiner Schuld bewusst. Widerwillig forscht Veilchen in der Vergangenheit des Rockers, wird dabei mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert und muss sich mit dem Tiroler Landeshauptmann, der ihr seit längerem nachstellt, genauso herumplagen wie mit augenscheinlich überforderten und unfähigen Sicherheitsleuten.

Joe Fischlers Schreibstil mit seinen eingeschobenen Texten zu den Gedanken einer jungen und glühenden Verehrerin Wolf Rocks, sorgt für Spannung und die Herausarbeitung der einzelnen Figuren mit ihren Eigenheiten für gute Unterhaltung. Seine Sprache ist sehr klar und gefärbt von der Umgangssprache der Tiroler. Allein schon die Namen seiner Figuren „Valerie (Veilchen) Mauser“, „Schmatz“, „Veltins“, „Knoblauch“, „Freudenschuss“ und „Gotthilf Semmelweis“ alias Wolf Rock und seine Vergleiche sind witzig und schräg. Mir wurde beim Lesen nie langweilig und mit meinen Vermutungen, wer die Täterin sein könnte, lag ich jedes Mal falsch. Da ich viele Krimis lese, war ich angenehm überrascht. Ich mag diese Mischung aus Humor, landestypischen Eigenheiten und Spannung.

Bisher kannte ich das ungewöhnliche „Ermittlerduo“ Mauser und Stolwerk nicht. Doch sie sind mir sofort ans Herz gewachsen, nicht zuletzt weil sie so unterschiedlich sind. Veilchen scheint keiner Gefahr aus dem Weg zu gehen und in Stolwerk hat sie einen unverrückbaren (auch körperlich gesehen) und treuen – wie sie selbst sagt – Gefährten gefunden. Alles in Allem freue ich mich auf weitere Fälle der beiden und werde den ersten Band nachlesen.