Sex,drugs and rock´n roll

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elmidi Avatar

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Joe Fischler hat uns in diesem Jahr mit "Veilchen Winter" sein Krimidebüt beschert und nun gleich darauf mit "Veilchens Feuer" Band zwei rund um das sympathische Ermittlerduo Oberstleutnant Valerie „Veilchen“ Mauser und Stolwerk.

Die beiden treiben sich ausgerechnet auf einem Selbstfindungsseminar herum, als sie (zum Glück) von Veilchens Chef, dem Leiter des Landeskriminalamtes Tirol, Dr. Berger zu einem Einsatz gerufen werden. Der Rockstar Wolf Rock, der zu einem bombastischen Rockkonzert in Innsbruck erwartet wird, sieht sich bedroht. An diesem Konzert hängt für die Stadt eine Menge – sprich Prestige und Einnahmen – und so setzt man alles daran, das Ganze reibungslos über die Bühne zu bringen. Aber im Laufe der Ermittlungen werden Valerie und Stolwerk die Dimensionen bewusst – nicht nur die des Konzerts, dass alles vorhergehende zu sprengen gedenkt, sondern auch die der Bedrohung, die nicht zuletzt durch die „Netzgemeinde“ ins Unendliche potenziert wird.

„Veilchens Winter“ ist ein mitreisender und fast romanhafter Krimi, der wesentlich geordneter und durchdachter daherkommt als sein Vorgänger. Dabei ist mir aufgefallen, dass mir Veilchen und Stolwerk schon richtig ans Herz gewachsen waren – mir kamen sie schon fast wie alte Freunde vor, bei denen man sich freut, wenn man sie wiedertrifft. Stolwerks Heiterkeitsanfälle sind einfach unschlagbar, genauso wie Veilchens trockene gedankliche Kommentare zu unpassenden Zeiten. Diese beiden Persönlichkeiten und ihre außergewöhnliche Freundschaft sind die Träger der Handlung, die uns diesmal in die Rockszene und zu einem zuerst furchteinflößenden, aber später eigentlich ganz sympathischen, alternden Rockstar führt. In seinem schillernden Starleben lässt sich so einiges an Skandalen und Schandtaten finden, wenn man nur gewillt ist, ganz tief zu graben.

Ein toller unblutiger Krimi mit immer noch viel Luft nach oben! Ich warte gespannt auf die Fortsetzung!!