Sparflamme

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Wolf Rock will sein letztes Konzert in seiner Tiroler Heimat am Berg Isel geben. Da er wegen einer „Schandtat“ 30 Jahre zuvor bedroht wird, muss Valerie Mauser – genannt Veilchen – für seine Sicherheit sorgen. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Mein Eindruck:
Eine Strahlkraft entwickelt dieses Buch nur bei zwei Gelegenheiten: 1. wenn die Geschichte sich mit der Schandtat Wolf Rocks befasst und die Gedanken des damaligen Opfers davon gespiegelt werden und 2. wenn Stolwerk – ein guter Freund und Ex-Kollege Valeries – ins Spiel kommt. Der erste Punkt birgt immer eine gewisse Dramatik, der zweite eine hübsche Portion Humor. Während der großen Strecken dazwischen köchelt der Krimi aber auf sehr kleiner Flamme vor sich hin. Das Team rund um die Ich-Erzählerin Valerie bleibt blass, das Teamwork fehlt, die Beamten wirken nicht sonderlich professionell und lassen sich viel zu oft gerne von subjektiven Befindlichkeiten ablenken. Dazu streut der Autor einige Begebenheiten ein, die wohl ein bisschen Öl in das Feuer gießen sollen. Leider führen sie durch ihre minimale Glaubwürdigkeit dazu, dass man die Hände über dem Kopf zusammenschlagen möchte: Frau Mauser prügelt sich fast aus heiterem Himmel oder setzt ihre Wohnung im Liebestaumel in Brand, alles Vorgänge, die man bei einer Chefin einer Polizeiabteilung nicht erwarten möchte.
Positiv ist jedoch der Schreibstil Herrn Fischlers hervorzuheben. Flüssig und eingängig lässt sich die Geschichte erfassen, ohne langweilig zu werden. Schön auch die Grafik zum Schluss, die den Lesern einen Eindruck von Valerie vermittelt. Aber: Warum wird eine Blondine mit dunklen Haaren gezeigt? Das weiß wohl nur der Grafiker… oder der Verlag.
Trotz dramatischem Cliffhanger zum Schluss wird man nicht verzweifelt auf die Fortsetzung warten.

Fazit:
Kein alles verzehrendes Feuer, nur ein Glühwürmchen. Stolwerk rettet den dritten Stern.