Temperamentvolle Ermittlerin im Hexenkessel der Tiroler Alpen

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Humorvolle und grandiose Eröffnung der kommende Ereignisse. Oberstleutnant Valerie Mauser, von allen Veilchen genannt ist mit ihrem EX Kollegen Stolwerk, der inzwischen privat Sicherheitsanlagen verkauft, in einem Seminar zur Selbstfindung. Da sie sich in einem Wellness Tempel eine Wellness Woche und pure Erholung erhofft hatte, ist dies natürlich problematisch, vor allem der Therapeut ist für sie beide eine Qual. Deshalb ist sie auch heilfroh, das ihr Chef sie telefonisch zu einem aktuellen Fall nach Innsbruck zurück ruft, mitten aus ihrem selbstgenehmigten Urlaub.
Also lieber zurück nach Innsbruck und zum aktuellen Fall. Der aus Innsbruck stammende Altrocker Wolf Rock will in der Stadt in der er seinen Weltkarriere in den 70er begann sein Abschiedskonzert geben. Im Vorfeld dieses Großereignisses wird er aber massiv von verschiedenen Seiten bedroht. Einmal viele Demonstranten, vor allem von Kirchenseite die mit seiner Freizügigkeit in Sachen Sexualität nicht umgehen können und von anderer Seite erhält er Drohbriefe. In diesen Drohbriefen wird er an eine Schandtat im Olympia Jahr 1976 erinnert und das er dafür büßen soll. Anscheinend hat er aber keinen Schimmer was er damals getan haben soll und erinnert sich an nichts. Veilchen und ihr Team müssen in mühevoller Kleinarbeit die ganze Vergangeheit des Altrockers aufarbeiten und sein Umfeld durchleuchten. Dabei kommen zwar allerelei Schandtaten zu Tage , aber so eine richtig heiße Spur will sich nicht auftun. In diesem Fall kommt auch das turbulente Privatleben von Veilchen richtig zur Geltung. Ihr mißerables Verhältnis zur Schwester , einer bald fünfachen Mutter und wohl Vorzeigetochter der Eltern und auch ihr bescheidene Versuche eine neue Beziehung zu starten und dann zum Ende hin tut sich dann auch überraschendes aus Ihre Vergangenheit auf.
Ein vorbildliche aufgebauter Krimi im alpenländischen Innsbruck, Witz und Spannung sind hervorragend ausgewogen und auch das Privatleben kommt nicht zu kurz. Also alles in allem ein für mich lesenswerter humorvoller Krimi der mit großem Tempo auf eine Schlußoffensive zusteuert die es in sich hat und einige Überraschungen bereit hält. Leider wurde bei einigen Namen der teilnehmenden Personen manchmal etwas übertrieben (Semmelweiß, Freudenschuss), dadurch wirkt alles etwas zu konstruiert. Bei so viel Schreibtalent und für mich begeisternde humorvolle Ausdrucksweise hat dies der Autor nicht nötig.