Veilchen und der böse Wolf

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Ein Abschiedskonzert des Altrockers Wolf Rock in Innsbruck wird zum neuen Fall für Valerie "Veilchen" Mauser. Der Musiker wird massiv bedroht und fürchtet um seine Sicherheit. Die Kriminalbeamtin ermittelt zusammen mit ihrem Exkollegen Manfred Stolwerk, um Licht in die Vergangenheit des Musikers zu bringen. Doch nicht alle sind begeistert alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen. Das Bergiselstadion entwickelt sich zum Höllenschlund, in dem es mächtig zu brodeln beginnt.

Joe Fischler setzt mit "Veilchens Feuer" die Reihe um die Ermittlerin Valerie Mauser erfolgreich fort. Der schnelle temporeiche und humorvolle Schreibstil passt zu der quirligen ungewöhnlichen Erscheinung der Ermittlerin. Im Anhang befindet sich ein Steckbrief, der die Blondine mit der auffälligen Afrofrisur skizziert. Valerie muss man einfach mögen. Unkonventionell, spontan und nicht immer mit dem richtigen Timing ermittelt sie auf ihre eigene spezielle Art.

Der Regionalkrimi lässt den Leser in das Innsbrucker Alpenstadt-Flair eintauchen, enthält aber auch wieder kleine versteckte Seitenhiebe, wie der Hinweis auf das ehemalige Olympische Dorf, politische Einflussnahme und Massensteuerung durch Internetmedien.

Altstar Wolf Rock will am Ende seiner Karriere in seinem Heimatort ein letztes großes Konzert ausgerechnet im Bergiselstadion geben. Doch irgend jemand will Rache für ein Vergehen, dass in den 70er-Jahren begangen wurde. Der Musiker ist bei den Ermittlungen keine Hilfe und sein Manager tut alles, um Valerie Steine in den Weg zu legen. Glaubhaft wird das Musikbusiness mit all seinen Glanz und Schattenseiten dargestellt.

Alle Figuren werden sehr detailliert und mit viel Charme beschrieben. Ob es Valeries Kollege Geyer ist, der durch die Freundschaft zum Musiker plötzlich eine optische Wandlung volllzieht oder Exkollege Stolwerk, der nicht nur den richtigen Riecher für Indizien hat, sondern auch um Valeries Wohlergehen besorgt ist. Alle wirken lebensecht und sympathisch, machen den Krimi zum Lesevergnügen.

Besonders gelungen sind Rückblicke eines jungen Mädchens, die in kurzen Abschnitten eingeschoben werden. Sie erhofft sich durch Wolf Rock ein neues Leben, die Flucht aus dem sozialen Milieu und wird bitter enttäuscht. Gespannt verfolgt man, was mit ihr geschah und versucht die Lösung des Falls zu finden.

Das dramtische Finale gleicht einem Actionfilm und Veilchen riskiert mal wieder Leib und Leben. Ihre "latente Lebensmüdigkeit" ist wieder sehr auffällig. Bis zum Ende rätselt man, wer der geheimnisvolle Bedroher sein soll und wird überrascht.

Die letzten Sätze versprechen eine interessante Fortsetzung, die sich mit Valeries Vergangenheit auseinandersetzt. Ich bin jetzt schon auf den Folgeband mit Valerie und Stolwerk gespannt.