Leider über weite Teile zu oberflächlich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
chrischid Avatar

Von

Linda hat keine Lust mehr nur still zu leiden, um ihren Mann nicht in Rage zu versetzen. Überhaupt hat sie das Gefühl, dass Dennis sich seit der Geburt der gemeinsamen Tochter immer weniger für sie interessiert oder sich gar um sie bemüht. Kein Wunder, dass Linda den Avancen ihres Nachbarn nicht gänzlich abgeneigt ist, und doch bleibt immer ein Restfunke Hoffnung, ihre Familie noch retten zu können. Gut, dass zumindest ihre besten Freundinnen Ella und Nadine mit Rat und Tat zur Seite stehen, auch wenn sie nicht immer einer Meinung sind. Linda ist sicher, dass ein neuer Abschnitt in ihrem Leben beginnt, mit oder ohne Dennis, das wird sich zeigen...

Mit „Veilchenzauber“ legt Isabella Muhr den zweiten Band der Blumenzauber-Reihe vor, die die Geschichten der drei Freundinnen Linda, Ella und Nadine erzählt. Jeder Band ist allerdings insofern in sich abgeschlossen, dass er ohne Probleme unabhängig von den anderen gelesen werden kann. In diesem zweiten Band nun geht es um Lindas Geschichte, ihre Gefühle, Gedanken und Probleme. Allerdings werden auch die anderen beiden Frauen nicht gänzlich außen vor gelassen, denn jede spielt im Leben der anderen eine Rolle, die mal mehr mal weniger Gewicht hat.

Mit Hilfe von Rückblenden erfährt man einiges über Lindas Jugend und die Zeit, in der sie Ella kennenlernte, so dass ihr Charakter über einen längeren Zeitraum deutlich wird und nicht nur eine Momentaufnahme bietet. Trotz der dadurch entstandenen Nähe, kann man seine Sympathien nur bedingt an Linda abgeben. Es wirkt fast, als würde sie nicht nur sich selbst immer fremder, sondern auch dem Leser. Die erhoffte Tiefe, die der Einstieg prophezeit, kann über weite Teile leider nicht gehalten werden. Häufig fallen Passagen dadurch zu oberflächlich aus, von denen man sich deutlich mehr erwartet hatte. Erst im letzten Drittel gelingt es dahingehend das Anfangsniveau erneut zu erreichen, um den Leser tatsächlich abzuholen und ins Geschehen hinein zu ziehen.

Eine gute Mischung indes bietet das Verhältnis von Vorhersehbarkeit und Überraschungen. Es gibt solche und solche Momente, wodurch man immer gebannt darauf wartet, ob die eigenen Gedankengänge bestätigt oder über den Haufen geworfen werden. Bis zum Schluss ist somit alles offen, es gibt diverse Möglichkeiten ob des Verlaufs, das Geschehen zu einem Ende zu bringen. Notwendig sind Kenntnisse aus dem Vorläufer wie bereits erwähnt nicht, dennoch überlegt man nach der Lektüre, ob man nicht doch auch Nadines und später Ellas Geschichte erfahren möchte.