Was ist dran an der Wolfsgeschichte?

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
lerchie Avatar

Von

Vera und ihr Vater waren auf dem Weg nach Rønset hoch im Norden Norwegens. Ihr Vater hatte das Haus übers Internet gemietet. Vera war nicht so begeistert davon, denn hier gab es nicht mal einen Judoclub. Und das erste was sie feststellen mussten war, dass das Haus - außer in der Küche – keine Möbel hatte. Ihr Vater war der Meinung gewesen, es sei möbliert. Also verbrachten sie die Nacht im Schlafsack auf dem Boden.
Als Vera am nächsten Morgen erwachte, hörte sie ihren Vater schon telefonieren. Er sagte dann zu ihr, es sähe aus, als bekämen sie Hilfe. Die Hilfe kam in Gestalt von Peter Högda, der ihnen versprach ein paar notwendige Möbel zu besorgen. Unter anderem besorgte er zwei Matratzen, einen Couchtisch, eine kleine Couch und zwei Stühle. Zum Dank für die Hilfe lud Veras Vater ihn zu einem Espresso ein. Sie unterhielten sich und es kam dabei zur Sprache, dass man hier seine Haustiere vor Wölfen schützen müsse. Sie würden die Hunde und auch Schafe zerfleischen. Man habe sie so im Wald gefunden. Und Peter Hödga erfuhr, dass Svein Manuel Bringmo Schriftsteller war, und ein Buch über Wölfe schreiben wolle. Wie man sie schützen könne. Auch Peter Högda Frau kam noch vorbei. Sie war Journalistin bei der örtlichen Zeitung. Maja Hödga machte sich gleich Notizen wegen des Buches, das Veras Vater schreiben wollte. Denn er meinte, dass man Wölfe schützen müsse. Und Maja fragte ihn, ob er meinte, dass das wohl die Schafbauern genauso sehen würden. Und sie fragte, ob er ein Problem darin sähe, sein Buch ausgerechnet hier zu schreiben, wo Schafe von Wölfen gerissen würden? Und sie lächelte nicht mehr. Auch Peter Hödga war still geworden. Doch Veras Papa meinte, es käme nicht darauf an, wo er schreibe, sondern dass er Ruhe habe. Maja fand das mutig. Doch sagte sie wie zu sich selbst. An der Haustür machte sie noch ein Foto und ging zum Auto.
Er fand sie nett und Vera fragte nach ihrem Judoanzug, sie wollte trainieren. Die Nacht auf der Matratze war besser als die vorher. Und Vera nahm sich vor, das Jahr in Rönset zu überstehen.
Am nächsten Tage lernten sie Brando Glennehagen, einen weiteren Nachbarn kennen. Er war ein Bauer, allerdings nur noch mit wenigen Schafen, die zur Zeit auf der Alm waren. Wenn man zu ihrem Küchenfenster hinaussah, konnte man ganz schwach seinen Hof sehen. Er erfuhr dass Maja Hödga da gewesen sei, und dass sie Notizen und ein Foto gemacht habe. Er war der Meinung, dass das die Titelstory geben würde. Und dann fragte er, worüber Veras Papa schreibe. Dieser meinte darüber, dass Wölfe fälschlicherweise oft als Raubtiere angesehen würden. Brande kannte sich damit nicht aus, er hatte nie Ärger mit Wölfen, meinte er. Doch andere Bauern hätten in den letzten fünf, sechs Jahren Tiere verloren. Zerfleischt habe man sie weit oben im Wald gefunden. Aber er nicht.
Als Vera aufräumte, fand sie in einer der Schubladen der Kommode ein Päckchen, worauf stand: Für Vera. Für den Fall, dass du das hier einmal brauchst. Es war eine grüne Mütze. In dem Moment rief ihr Vater, er hatte Kakao gekocht und den trank sie gern, vor allem noch mit einer Sahnehaube. An diesem Abend sah sie sich YouTube-Videos an, die die japanische Judoka Ryoko Tamura zeigten.
Vera ging zu Brandon Glennehagens Hof, sie sagte, sie wolle Zucker ausleihen. Er hatte einen Hund, der Sappo hieß. Sie unterhielt sich mit Brando, ließ sich sein Hochzeitsbild an der Wand zeigen. Auf dem Rückweg sah sie eine Hütte im Wald. Sie ging hin und hinein. Es war staubig, in der Ecke lag ein Stapel Matratzen. Und Vera hatte damit einen Ort gefunden, wo sie Judo trainieren konnte. Dem Hund schien das Haus nicht so sehr zu gefallen, denn er sah sie mit ängstlichen braunen Augen und eingeklemmtem Schwanz an. Sie schickte ihn nach Hause. Doch er rührte sich nicht. Erst als Brando ihn rief rannte er los.
Die Buchbeschreibung: Als die 13-jährige Vera mit ihrem Vater in das verschlafene Dörfchen Rønset hoch in den Norden Norwegens zieht, ahnt sie nicht, welche Abenteuer sie dort erwarten. Denn in den Wäldern rund um den Ort streifen Wölfe umher. Die Dorfbevölkerung fühlt sich bedroht.
Eine Gruppe von Nachbarn will die Tiere sogar erschießen, aber von ihrem Vater weiß Vera, dass Wölfe für den Menschen keine Gefahr sind. Auf wundersame Weise versteht sie die Sprache dieser wilden Vierbeiner, sucht ihre Nähe und wahrt doch Distanz. So steht Veras Entschluss bald fest: Sie muss den Wölfen helfen! Gemeinsam mit ihrem Freund Gustav macht sie sich nachts auf, die Tiere zu retten. Und gerät dabei ins Fadenkreuz der Wolfsgegner.
Die Leseprobe ließ sich leicht und flüssig lesen. Sie fing ja auch schon ganz interessant an. Veras Vater scheint so ein Mann zu sein, der nicht kapiert, dass er sich eigentlich mit seinem Projekt in eine gefährliche Gegend gewagt hat. Er will Wölfe schützen, die den Bauern – angeblich – die Schafe und Hunde reißen. Ich sehe da schon den Konflikt kommen. Ich könnte mir vorstellen, dass das Buch noch ganz spannend wird, auch wenn davon in der Leseprobe noch nicht sooo viel zu bemerken ist. Auf jeden Fall bin ich neugierig geworden und würde mich über ein Vorablesen-Exemplar sehr freuen.