Magische Mütze

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sago Avatar

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Da es in diesem Jugendbuch um eine Dreizehnjährige geht, gehöre ich eigentlich gar nicht zur Zielgruppe. Dennoch habe ich es wirklich gern gelesen. Es ist ein wunderschönes Hardcover-Buch, in Blautönen gehalten. Auf dem Cover sieht man ein rothaariges Mädchen und einen heulenden Wolf Rücken an Rücken.
Die junge Vera ist für ihr Alter außerordentlich patent. Das muss sie auch sein. Mutterlos aufgewachsen, hat sie nur ihren zwar liebenswerten, aber weltfremden Vater. Mit dem muss sie nun in eine einsame Gegend Nordwegens ziehen, damit er ein Buch über Wölfe verfassen kann und Ruhe zum Schreiben findet. Dass das gemietete Haus nicht einmal Möbel hat, übersieht er dabei mal eben, und die freundliche Dorfgemeinschaft muss erst einmal kräftig aushelfen. Die Freundlichkeit währt jedoch nicht lange. Veras Vater lässt sich für die Dorfpostille interviewen, und so erfahren alle, dass er Wölfe für schützenswert und friedlich hält. Hier sind einige Dorfbewohner ganz anderer Meinung. Zum Teil haben sie Schafe an Wölfe verloren, zum Teil scheinen sie begeisterte Jäger zu sein. Vera findet in einer geliehenen Kommode eine geheimnisvolle Mütze. "Für Vera, falls du das einmal brauchst." Dabei kannte sie doch in dem Dorf bisher niemand. Vera versucht sich einzuleben. Ihren Judoclub vermisst sie schon in den ersten Tagen schmerzlich. Bald findet sie in dem gleichaltrigen Gustav einen Freund. Immer mehr kommen sie dem Geheimnis der Mütze auf die Spur. Vera entdeckt, dass sie mit der Mütze auf dem Kopf Hunde verstehen und sogar manipulieren kann. Da sich im Dorf immer mehr Wolfsgegner sammeln, beschließen Vera und Gustav, den örtlichen Wolf mit Hilfe der Mütze zu vertreiben, um ihn zu schützen. Das gelingt auch zunächst. Aber Vera gerät selber durch die Wolfsgegner in Gefahr, und muss die Wölfe zu Hilfe rufen, was nicht für alle Tiere gut ausgeht. Schließlich kommt Vera auch dem letzten Geheimnis der Mütze auf die Spur. Sie ist nämlich nicht die einzige Vera im Dorf. Aber sie ist dort endlich ganz angekommen.
Sehr erfrischend, dass es in diesem Buch einmal um echte Wölfe und nicht das ehemalige Trendthema Werwölfe geht. Allerdings tauchen die titelgebenden Wölfe vergleichsweise wenig auf. Als Fantastik-Liebhaberin habe ich mich gefreut, dass es trotzdem etwas Übersinnliches gab. Eine magische Mütze war mir bisher noch nicht untergekommen. Ein sehr liebenswertes Buch, mit einer Heldin, die sich nicht unterkriegen lässt.