Norwegische Wälder, Vera und ein bißchen Magie

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aennie Avatar

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Vera und das Dorf der Wölfe hat mir recht gut gefallen. Der Schreibstil ist angemessen für das angegebene Lesealter, die Geschichte ist nicht zu verworren erzählt, es tauchen nicht zu viele Personen auf, es wird sehr spannend, aber nie unheimlich. Es wird etwas fantastisch und magisch – ein Fakt, den ich absolut nicht erwartet hätte und bei dem ich anfangs auch dachte, ach was soll das denn nun? – aber: nein, gar nicht schlecht gemacht. Es hat mir auf jeden Fall besser gefallen, als wenn hier (mal wieder…) Werwölfe aufgetaucht wären. Nein, Vera trifft in der nordnorwegischen Einsamkeit auf reale Wölfe, lernt einen echten Konflikt zwischen Wolfsgegnern und Befürwortern kennen und dann wird sie von einem kleinen zauberhaften Stückchen Magie gefunden, dass zum guten Ausgang der Geschichte beiträgt.
Kurz zum Inhalt – wobei ich da nicht zu viel verraten möchte: Vera zieht mit ihrem Vater, einem Schriftsteller, in die Einsamkeit eines winzigen Dorfes namens Ronset in Nordnorwegen. Der Vater möchte ein Buch über das missverstandene Raubtier Wolf schreiben. Dabei stößt er jedoch nur auf wenig Akzeptanz der Dorfbewohner, die ihr Auskommen überwiegend in der Schafzucht finden und daher den Wölfen gegenüber negativ eingestellt sind, es formiert sich sogar eine Front der Wolfsgegner, die mit rabiaten Mitteln dafür sorgen möchte, dass der Wolf sich in der Gegend nicht dauerhaft ansiedelt. Vera fühlt sich zunächst etwas verloren, doch kleine Lichtblicke sorgen schnell dafür, dass sich das Mädchen beginnt einzuleben. Sie findet einen Freund, Gustav, und der nette alte Nachbar Brando mit seinem Hund Sappo ist auch nicht so übel. Nur dessen Sohn Birger ist ein zwielichter Geselle, der Vera nicht ganz geheuer ist, zu Recht, wie sich bald herausstellen wird. Da die Möbel von Vera und ihrem Papa noch nicht in Ronset angekommen sind, helfen die hilfsbereiten Nachbarn mit einigen Leihgaben aus. In einer Kommode, die Vera, wie sich später herausstellt, von Brandos verstorbener Frau Margaretha, für ihr Zimmer bekommen hat findet sie etwas ganz besonderes – oder eben etwas ganz besonderes findet sie und die Geschichte nimmt ihren Lauf. Margaretha war eben eine ganz „spezielle“ Frau, wie Vera in der Folgezeit herausfindet…
Vera und das Dorf der Wölfe ist ein gelungenes, spannendes und ein bisschen fantastisches Kinderbuch für Mädchen im Lesealter von 11 bis 13 Jahren, denke ich.