Vera und das Dorf der Wölfe

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nicky_g Avatar

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Vera zieht mit ihrem Vater in ein entlegenes Dorf, damit er ungestört an seinem Buch über Wölfe arbeiten kann. Die Dorfbewohner betrachten dies misstrauisch, haben sie doch schlechte Erfahrung mit Wölfen gemacht, die in letzter Zeit verstärkt bis an die Höfe kommen und dort Schafe reißen, auch bei dem alten Nachbarn, den Vera als Großvater adoptiert. Brando ist seit einigen Monaten Witwer und lebt mit seinem Sohn auf dem Hof, der sich allerdings sehr merkwürdig verhält. Als Vera eine Wollmütze findet, die offensichtlich Brandos Frau Margareta gestrickt hat, versucht sein Sohn alles, um sie in die Hände zu bekommen, denn sie birgt ein Geheimnis, das Vera näher an die Wölfe heranbringt und sie so gemeinsam mit ihrem Klassenkameraden Gustav in große Gefahr gerät.
Die Geschichte braucht ein paar Seiten, um Fahrt aufzunehmen, aber dafür lernt man die Personen und ihre Charakterzüge sehr gut kennen. Ein bisschen Magie und ein paar spannende Anspielungen sorgen dafür, dass man als Leser am Ball bleibt. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Geschichte gut bei jungen Mädchen ankommen wird. Ich selber habe mich auch an meine Jugendbücher erinnert gefühlt, in denen man eine Identifikationsfigur brauchte. Vera ist dafür sehr gut geeignet. Nur ein paar Fragen bleiben offen, was mir nicht so gut gefallen hat. Wer war Margareta wirklich? Warum kann Vera die Mütze „verstehen“ und Gustav nicht? Warum ist Margaretas Sohn so gänzlich anders?
Vielleicht wird die Autorin eine kleine Serie über Vera machen. Potential wäre vorhanden und Leser in jedem Fall auch.
Was mir weiterhin nicht gefallen hat, war das Cover. Vera hätte ich mir anders vorgestellt, vor allem suggerieren Bild und Titel mehr, als schließlich passiert, denn es gibt nur eine Szene, in der Vera auf die Wölfe trifft.