verschenkte Zeit

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schraube3 Avatar

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"Nun, nachdem ich das Buch beendet habe, fällt mir der Ausspruch ein : Manche stehlen einem in fünf Minuten mehr Zeit, als andere in einer Stunde.."
"Vera und das Dorf der Wölfe" ist wohlgemerkt ein Jugendbuch und meine Gedanken waren, das eine Mensch- Tier- Geschichte genau das Richtige für meine 12-jährige Enkelin wäre.
Zu Anfang wird der Leser in diese typische Landschaft versetzt, die uns an unsere nordischen Urlaube erinnert. Tiefe Wälder, kleines Dorf mit Häusern, die nicht gleich über die Straße, sondern ziemlich weit voneinander gelegen sind und Dorfbewohner, die sich alle gegenseitig gut kennen.
Gerade als ich mich in diese neue Welt der Vera hineinversetzt bzw. gelesen hatte, tauchte auf einmal eine grüne Mütze in dem Buch auf und sofort mutierte es zum Märchen....
Diese können ja nett sein, aber von da an musste ich mich ständig zwingen, weitere Seiten dieses Buches zu lesen.
Ein liebenswerter kleiner Hund landet halb vergiftet auf einer Müllhalde (in einem Dorf ??) Ein Wolf wird wegen der schweigenden Vera - und der Mütze!! - erschossen. Ein Vater, der einfach mal paar Tage weg muss und Vera allein lässt, kommt und dann doch so viel weiß - woher auch immer -.
Nicht gerade Abendlektüre für sensible Jugendliche oder Kinder!
Jugendliche lesen sicher von diesem Buch ein Drittel, wenn überhaupt.
Sämtliche Episoden sind an den Haaren herbei gezogen und wenn die Autorin nicht weiter wusste, dann kam die Mütze ins Spiel, die mal zu eng für Veras Kopf war und dann mal über zwei Köpfe gezogen wurde. Mit den Wölfen meinte die Autorin dann sicher die Zweibeinigen, aber das sagt der Titel und das Titelbild leider nicht aus, denn die richtigen Wölfe spielen in diesem Buch eine banale Nebenrolle.
Schade, ich habe mir vom Titel und vom Cover etwas völlig anderes und mehr versprochen......