Fähner und seine Frau - Szenen einer Ehe

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schokobook Avatar

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Das ist die Geschichte von Fähner und seiner Ehefrau die sich kurz nach den  Flitterwochen und nach dem Einzug in die neue Wohnung als Biest entpuppt. Sie kam aus einer „guten“ Familie und Fähner war verliebt in sie und dachte das Glück auf Erden gefunden zu haben, doch es  beginnt in der Ehe etwas schief zu gehen.

Sie macht ihm nur Vorwürfe: Er würde den Müll nicht leeren und wenn er abends später Heim kommt hat er sich sicherlich mit anderen Weibern getroffen und sein Messer hält er beim Essen auch nicht richtig . Beim Umzug schmeißt sie seine Plattensammlung weg, weil sie diese Musik nicht mag. Hammerhart! Das wird immer schlimmer mit den Jahren aber Fähner hält stand.

Fähner  ist ein guter Arzt und findet teilweise Erfüllung in seinem Beruf . Er erbt die Praxis seines Vaters. Nach dem Tode seiner Eltern kaufte er sich ein Fachwerkhaus mit Garten und lernt alles was er wissen muß, um den Garten schön zu gestalten. Der Garten ist Flucht vor seiner Frau, die selten dort hinkommt.  Warum hält er diese Demütigungen aus? Aus Liebe? Wegen dem Versprechen in den Flitterwochen? Aus Trägheit, keine Lust auf Scheidung, denn kostet ja auch Geld, oder gar Hörigkeit, obwol das auf mich nicht so wirkt. Ehr denke ich, hofft er auf Besserung des Verhaltens seiner Frau und wartet still ab.

Jahre und Jahre vergehen, er nimmt die Beschimpfungen weiter still hin und die Frau wird immer dicker und unansehnlicher und er wird vor Kummer immer dünner und die Beschimpfungen nehmen obligatorische Ausmaße an.

Aber hier dachte ich es muß ja jetzt mal was passieren, denn jetzt ist noch nicht mal mehr die Schönheit der Frau ein Grund für Fähner zu bleiben, doch er bleibt.

Noch mal vergehen 20 Jahre.

Er wehrt sich ein einziges mal und das ist tödlich für seine Ehefrau:

Mit  Anfang 70 tickt Fähner unter den Demütigungen seiner Ehefrau aus und spaltet ihr mit einer Axt den Schädel und macht noch 17 weitere Axt Schläge und zeigt sich dann selbst bei der Polizei an

 

Was man hier heraus liest, ist sehr interessant. Was ein Mensch auf Grund eines (Ehe)-Versprechens alles aushält. Demütigungen wo es nur geht bis zum wirklich bitteren Ende.

Mich würde interessieren welche Fälle Ferdinand von Schirach in seinem Buch „Verbrechen“ noch schildert.

Vielleicht hat er das Buch geschrieben, weil so was schon als Rechtsanwalt schwer zu ertragen ist. Interessant ist es auf jeden Fall.

Auffällig ist das weiße Cover mit der „blutig roten“ Schrift  und dem dem schwarzen Mann drauf mit seinem Mordsinstrument. Brrrr!

Ich möchte gerne mehr davon lesen, so mal meine Erwartungshaltung beim „aufklappen“ der Leseprobe zu Anfang sehr zurückhaltend war, aber dann hat es mich gepackt.

  ![](http://www.vorablesen.de/modules/fckeditor/fckeditor/editor/images/smiley/msn/thumbs_up.gif) Scheint ein spannendes und gutes Buch aus der "Verbrecher" Welt zu sein obendrein sind es wahre Begebenheiten die der Autor da niederschreibt.