Sympathien für die Mörder

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sasto19 Avatar

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Ferdinand von Schirach erzählt uns - und dies muss man erst realisieren - von wahren Verbrechen. In seiner ersten Geschichte von dem Arzt Friedhelm Fähner, der durch seinen Fehler, seiner Frau auf der Hochzeitsreise die ewige Liebe und Treue zu schwören, ein Leben in der Hölle führt, sich aber nicht dagegen wehrt. Nach Jahren aufgestautem Elends lockt er seine Frau in den Keller und zerstückelt sie mit der Axt. dann ruft er die Polizei...

Man fühlt hier mit dem Täter und kann ihn verstehen. aber ist jahrelange Gängelei die Rechtfertigung für einen Mord? Nun weil ein eid so sehr ernst genommen wird? Dies ist meines Erachtens doch eher fraglich. Die eher milde Strafe überrascht den Leser, obwohl die Erklärungen durchaus verständlich ist...

Der autor beschreibt seine realistischen Fälle. Dies bringt er im ersten Fall sehr sachlich und nüchtern herüber. Trotz der grausamen tatsache, dass dies so auch passiert ist, entwickelt man schon Sympathien für den Mörder. Wie sieht es in den weiteren Geschichten aus? Ich bin gespannt auf die "etwas" andere Art Buch, wie man sie sonst so liest....