Wahre Verbrechen

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melange Avatar

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Nun trägt die Literatur der wachsenden Begeisterung des Publikums für "echte" Verbrechen Rechnung, die im Fernsehen schon seit geraumer Zeit diverse Sendeplätze nicht nur der Privatsender belegen. Das Fesselnde an der Bearbeitung von Schirach ist jedoch nicht, dass es sich um wirkliche und nicht nur fiktive Taten handelt, sonder die Unaufgeregtheit, in der er diese Taten beschreibt. Die Eindringlichkeit der Schilderung lässt den Leser (wenigstens beim Fall der Leseprobe) vollstes Verständnis für das Vorgehen des Täters aufbringen und das trotz der Grausamkeit der Tat und trotz des Alters von Opfer und Täter. Obwohl der Mord in seiner Ausführlichkeit geschildert wird, geschieht dieses so klinisch, das sich der Leser wie ein Beobachter und nicht wie ein Teil des Geschehens fühlt - für diese Art eines Buchs empfinde ich diesen Schreibstil als sehr angemessen, deshalb die volle Punktzahl für die Leseprobe.