Nichts als die Wahrheit

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gisel Avatar

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Ein unbescholtener Arzt ermordet nach knapp fünfzig Ehejahren seine Ehefrau und zerstückelt ihre Leiche, anschließend ruft er selbst die Polizei. – Drei junge Männer brechen in ein Haus ein und stehlen von dort den Safe. Eine japanische Teeschale, die sich seit 500 Jahren im Besitz der Familie Tanaka befindet, ist die einzige, aber dafür blutige Spur, die das Diebesgut nachvollziehen lässt. – Zwei auf Gewalt getrimmte Jugendliche mit Springerstiefel und Glatze wollen einen anscheinend harmlosen Mann ärgern. Der jedoch tötet sie in Notwehr, schneller als sie selbst es fassen können.
In einem Kaleidoskop von mehreren Kurzgeschichten breitet der Rechtsanwalt Ferdinand von Schirach eine bunte Palette der Erlebnisse seiner Berufszeit aus. Die Beschreibungen sind knapp und präzise, gleichzeitig jedoch bieten sie eine profunde Auseinandersetzung zum Thema Schuld. Besonders durch diese sachliche Art erreicht der Autor seinen Leser ohne Umwege und überlässt es ihm dabei, seine Gedanken dazu weiterzuspinnen. Diese Geschichten erzählen von vielerlei Emotionen, sie zeigen verschiedene Sichtweisen, auch die der Täter. Und manchmal fällt es gar nicht mehr so leicht zu unterscheiden zwischen Tätern und Opfern…
Ein einprägsames Buch, das „nichts als die Wahrheit“ bietet, dafür aber umso eindringlicher auf den Leser einwirkt.