Ein Schuss in der Nacht

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mammutkeks Avatar

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Weinselig sitzt eine Frau auf ihrem nächtlichen Balkon und reflektiert, so weit dies trotz oder wegen des Alkoholgrades noch möglich ist, über ihr Leben. Sie meint, einen Schuss zu hören, ist sich aber nicht sicher - und verzichtet zunächst darauf, die Polizei anzurufen. Als sie es dann mitten in der Nacht doch tut, wird ihre Meldung aufgrund des deutlich zu hörenden Alkohols zunächst gar nicht richtig ernst genommen. Dies führt u.a. dazu, dass die Streifenpolizisten den Tatort weiträumig mit ihren eigenen Spuren kontaminieren. Zudem wird die Leiche entfernt, weil der alarmierte Notarzt meinte, ein Seufzen zu hören.
Mit diesem Fall wird nun Tino Dühnfort konfrontiert, als er ihn morgens von seiner KDD-Kollegin übernimmt. Sein gewohntes Team, das aus den fünf Vorgängerromanen bekannt ist, umgibt ihn. Bis auf Gina, denn zu ihrer Liebe haben sich die beiden Kommissare endlich öffentlich bekannt - und ziehen jetzt sogar irgendwie in eine gemeinsame Wohnung. Gina hat sich jedoch versetzen lassen, darf sich um Altfälle kümmern - und wer denkt da nicht automatisch an das Sonderdezernat Q und Carl Morck?? -, hat nun Ersatz durch Kirsten gefunden, die jedoch noch nicht so sehr mit dem Team harmoniert.
Erst Ermittlungen werden aufgenommen, auf die klassische Art von Tür zu Tür, wobei der genaue Ablauf des Todes noch im Dunkeln liegt. Auch der KTU'ler Buchholz kann zunächst keine Erhellung bringen.
Gewohnt souverän und mit dem beliebten Personal kommt auch der Beginn dieses sechsten Krimis von Inge Löhnig daher. Die Sprache ist angenehm zu lesen, es wird bereits erste Spannung aufgebaut, indem der Leser einen Zusammenhang zwischen dem Toten und dem Ex-Freund von Mika ziehen kann, der wohl die Trennung nicht akzeptieren wollte.
Mit der Gewissheit, dass Löhnig auch dieses Mal die bislang ausgelegten Fäden miteinander verknüpfen, dabei die persönlichen Geschichten um Dühnfort und Gina weiterentwickeln und einen interessanten Plot bieten wird, freue ich mich auf ein Lesevergnügen.