Auf den Spuren provenzalischer Naturkosmetik

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
gormflath Avatar

Von

Die Kölner Kommissarin Hannah Richter ist bei ihrem Lebensgefährten Serge in Paris zu Besuch und möchte mit ihm gemeinsam ein paar freie Tage genießen, als in Köln ein Mord geschieht. Der Tote wurde in einem Park erschossen, und schnell stellt sich heraus, dass er für ein provenzalisches Kosmetikunternehmen bei Vaison-la-Romaine tätig war. Dank eines früheren Falls kennt sie sich in Vaison bestens aus und wird auch diesmal zu Ermittlungen in die Provence beordert. Gemeinsam mit Serge macht sie sich auf den Weg, zumal sie sich auf ein Wiedersehen mit ihrer hochschwangeren Freundin Penelope und deren Mann Anatole freut, auf deren Weingut ein Zimmer für beide frei ist. An ihrer Seite ermitteln neben Emma auch die Kollegen vor Ort, und schnell gibt es noch weitere Leichen. Hannah nimmt den Familienbetrieb für Naturkosmetik genauestens unter die Lupe und kommt einem großangelegten Betrug auf die Schliche: Erst vor Kurzem fusionierte der kleine provenzalische Betrieb mit einer großen deutschen Kosmetikfirma, und rasch steht fest, dass für eine neue Kosmetikserie, die bei den Filmfestspielen in Cannes erstmals präsentiert werden soll, teure Naturprodukte gegen wesentlich günstigere chemische Zusatzstoffe ausgetauscht wurden. Die Polizei arbeitet unter Hochdruck, denn es gilt herauszufinden, ob das Leck im Familienbetrieb in der Vaison oder im Kölner Konzern zu finden ist.
Nach „Mord in der Provence“ und „Tödliche Provence“ versteht es die Autorin wieder einmal, die Spannung langsam aufzubauen und zu steigern. Auch dieser Band lässt sich gut ohne die Vorkenntnisse der vorherigen Bände lesen. Als Leser spürt man die Verbundenheit der Autorin zur Provence und freut sich auf zahlreiche Landschaftsbeschreibungen, die provenzalische Lebensart und die Menschen, die Hannah und Serge nahe stehen. Man möchte sich gleich auf den Weg in die Provence machen, um Land und Leute kennenzulernen. In Sandra Åslunds Krimi kommt auch das Privatleben der Ermittlerin Hannah Richter sowie deren Vorliebe, Spuren der alten Römer in der Provence zu entdecken, nicht zu kurz.
Ich vergebe 4 Sterne für einen soliden Krimi in flüssigem Schreibstil, den man ungern aus der Hand legen möchte.