Berührend
Cristina Campos hat mit "Verheiratete Frauen" einen Roman geschrieben, der mich gleichermaßen erschüttert und tief beeindruckt hat. Was auf den ersten Blick wie ein klassischer Frauenroman wirkt, entpuppt sich als schonungslos ehrliche, kluge und emotional dichte Auseinandersetzung mit dem Leben von Frauen ab vierzig – mit all ihren Widersprüchen, Hoffnungen und Enttäuschungen.
Im Zentrum stehen Gabriela, Silvia und Cósima – drei Frauen, die sich wie enge Freundinnen anfühlen. Jede auf ihre Weise gefangen in einem Leben, das einmal ganz anders gedacht war. Gabriela, Journalistin und Mutter, führt seit Jahren eine Ehe, die mehr Routine als Liebe ist – bis sie eine leidenschaftliche Affäre beginnt, die alles ins Wanken bringt. Silvia, Fotografin, erwartet ein Kind von einem Mann, mit dem sie kaum noch etwas verbindet. Und Cósima, erfolgreiche Stylistin, muss sich eingestehen, dass ihr frisch angetrauter Ehemann sie nicht mehr begehrt.
Was Campos so meisterhaft gelingt, ist das Einfangen der leisen und lauten Momente im Leben dieser Frauen. Die Kapitel sind lang, aber durch viele kurze, intensive Szenen zerschnitten, die tiefe Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonistinnen geben. Ihre Handlungen wirken manchmal verstörend, manchmal nur allzu nachvollziehbar – und immer menschlich.
Der Roman ist auch sprachlich ein Genuss: präzise, atmosphärisch dicht, dabei aber nie überladen. Die erotischen Szenen sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern helfen dabei, die innere Zerrissenheit der Figuren greifbar zu machen. Und doch geht es um so viel mehr als nur um Affären und Beziehungen – es geht um Selbstbestimmung, um das Frausein in einer Welt, die von Erwartungen geprägt ist. Themen wie Kinderwunsch, Endometriose, Homosexualität, gesellschaftliche Rollenbilder und emotionale Gewalt werden ohne Zeigefinger, aber mit großer emotionaler Wucht behandelt.
Ich habe oft innehalten müssen, weil mich das Gelesene so sehr berührt oder aufgewühlt hat. Und obwohl Männer in diesem Roman durchaus präsent sind, ist es die weibliche Perspektive, die hier im Vordergrund steht – ehrlich, facettenreich, ungeschönt.
Verheiratete Frauen ist ein aufwühlendes, kluges und bewegendes Buch. Es hat mich mit Wut, Mitgefühl und Traurigkeit zurückgelassen – und mit dem Gefühl, gerade etwas sehr Wichtiges gelesen zu haben. Ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.
Im Zentrum stehen Gabriela, Silvia und Cósima – drei Frauen, die sich wie enge Freundinnen anfühlen. Jede auf ihre Weise gefangen in einem Leben, das einmal ganz anders gedacht war. Gabriela, Journalistin und Mutter, führt seit Jahren eine Ehe, die mehr Routine als Liebe ist – bis sie eine leidenschaftliche Affäre beginnt, die alles ins Wanken bringt. Silvia, Fotografin, erwartet ein Kind von einem Mann, mit dem sie kaum noch etwas verbindet. Und Cósima, erfolgreiche Stylistin, muss sich eingestehen, dass ihr frisch angetrauter Ehemann sie nicht mehr begehrt.
Was Campos so meisterhaft gelingt, ist das Einfangen der leisen und lauten Momente im Leben dieser Frauen. Die Kapitel sind lang, aber durch viele kurze, intensive Szenen zerschnitten, die tiefe Einblicke in die Gedankenwelt der Protagonistinnen geben. Ihre Handlungen wirken manchmal verstörend, manchmal nur allzu nachvollziehbar – und immer menschlich.
Der Roman ist auch sprachlich ein Genuss: präzise, atmosphärisch dicht, dabei aber nie überladen. Die erotischen Szenen sind nicht nur Mittel zum Zweck, sondern helfen dabei, die innere Zerrissenheit der Figuren greifbar zu machen. Und doch geht es um so viel mehr als nur um Affären und Beziehungen – es geht um Selbstbestimmung, um das Frausein in einer Welt, die von Erwartungen geprägt ist. Themen wie Kinderwunsch, Endometriose, Homosexualität, gesellschaftliche Rollenbilder und emotionale Gewalt werden ohne Zeigefinger, aber mit großer emotionaler Wucht behandelt.
Ich habe oft innehalten müssen, weil mich das Gelesene so sehr berührt oder aufgewühlt hat. Und obwohl Männer in diesem Roman durchaus präsent sind, ist es die weibliche Perspektive, die hier im Vordergrund steht – ehrlich, facettenreich, ungeschönt.
Verheiratete Frauen ist ein aufwühlendes, kluges und bewegendes Buch. Es hat mich mit Wut, Mitgefühl und Traurigkeit zurückgelassen – und mit dem Gefühl, gerade etwas sehr Wichtiges gelesen zu haben. Ein Buch, das ich uneingeschränkt weiterempfehlen kann.