Langwierig und langweilig

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styrienna Avatar

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Zwei junge, sehr unterschiedliche Menschen verlieben sich und heiraten. Nach vielen Jahren und einem heftigen Streit sieht sich die Ich-Erzählerin mit der bitteren Erkenntnis konfrontiert, dass die Liebe vielleicht doch nicht reicht. Und flieht, bepackt mit ihren Tagebüchern. In Erinnerungen und Analysen versucht sie sich klar zu werden, ob es das Ende der Beziehung ist.

So weit die Story. Die Begeisterung des ersten Eindrucks hat bei mir leider nicht lange angehalten. Die Autorin ist sprachgewaltig, keine Frage. Aber auch die schönste Sprache, die außergewöhnlichsten Vergleiche können nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschichte einfach nicht genug hergibt für mehr als 420 Seiten.

Ich habe schon innerlich aufgeseufzt, wenn der gefühlt hundertste Tagebucheintrag rezitiert wurde. Und hinterher jedes Mal gedacht: was will sie uns eigentlich damit sagen? Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass wir in der Geschichte einfach nicht weiterkommen. Ein endloses Lamento in linguistischen Arabesken. Dass die Ich-Erzählerin wie die Autorin Bregje heißt, hat sie mir auch nicht sympathischer gemacht. Es schien mir eher wie der gewollte Versuch, Nähe zu erzeugen (während die meisten Schriftsteller versuchen, autobiographische Bezüge zu bestreiten).

Schade eigentlich.