Spezieller Roman

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tänja_radi Avatar

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Dieses Buch hat sehr schnell einen Sog auf mich ausgeübt. Als ich einmal angefangen hatte, könnte ich gar nicht mehr aufhören. Es fällt mir schwer genau zu erklären, warum das so war.

Ich glaube es liegt unter anderem daran, dass die Erzählweise so wiedersprüchlich ist. Auf der einen Seite sind die Lesenden sehr nah an der Autorin. Sie erzählt ungeschönt, was sie fühlt und erlebt. Manchmal ging mir das einen Schritt zu weit, weil es sehr intim und mitunter unappetitlich war. Andererseits macht dieses Gefühl des starken Eindringens in die Privatsphäre auch den Reiz aus. Besonders vielleicht, weil die Autorin sich selbst als Protagonistin einsetzt. Ob es auch tatsächlich ihre Geschichte ist, bleibt unklar.
Obwohl die Lesenden so nah dran an der Ich-Erzählerin sind, ist es lange schwer, die Struktur des Romans zu erkennen. Die Erzählung springt hin und her und es wird aufmerksames lesen gefordert. Unterbrochen wird die Geschichte immer wieder mit Ausschnitten aus dem Buch der Protagonistin, deren Sinn sich erst im Laufe des Buches ergibt.

Es ist in jedem Fall ein Buch, dem eine Chance gegeben werden muss. Wenn sich ein Lesender darauf einlassen kann, ist es ein besonderes Leseerlebnis.