Island-Krimi

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scartaka Avatar

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Die Handlung fängt bereits mit einem sehr spannenden Einblick in die späteren Geschehnisse an, sodass der Leser bereits von Beginn an interessiert ist, was genau passiert und wie sich die Situation dann auflösen wird.
Die Geschichte ist in zwei Zeitebenen unterteilt, in die Jetzt-Zeit und der Zeit des Familienfeier. Dabei bekommt der Leser jeweils die Sicht der einzelnen Figuren mit, da zwischen den verschiedenen Point of Views der Familienangehörigen gewechselt wird. Dabei merkte man, dass nicht "alles Gold ist das glänzt" und im Laufe der Handlung stellt der Leser fest, welche Probleme oder auch Geheimnisse die einzelnen Figuren haben oder mit sich herum tragen. Die treffenden und stimmungvollen Beschreibungen der isländischen Umgebung, insbesondere der Umgebung um das Hotel herum, führten dazu, dass die Atmosphäre die Handlung des Buches mitbestimmte und teilweise lenkte.
Toll gemacht waren auch die einzelnen Stimmen der Figuren: jeder Figur wirkte authentisch und als eigene Person, mit ihren Stärken und auch Schwächen.
Durch das subtile Heranführen an die späteren Ereignisse und die sachte Aufdecken einiger Geheimnisse und Macken der einzelnen Figuren wird im Laufe der Narration die verschiedenen Wissenslücken des Lesers geschlossen und es gibt ein spannendes, finales Ganzes.
Das Einzige, dass mich am Ende des Buches gestört hatte, war, dass die Geschichte etwas abrupt endet, nachdem die gesamte Zeit ein toller, spannender und gezielt errichteter Spannungsbogen aufgemacht wurde, kam das Ende dann jedoch sehr plötzlich. Auch die kurze Auslassung, wie das Ende der Feier genau zustande kam, fand ich sehr schade, da es bei mir ein Gefühl von Unvollständigkeit und einer fehlenden Kartharsis auslöste.
Nichtsdestotrotz hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich konnte es kaum aus der Hand legen, so spannend und interessant war es.