Mehr Familiendrama als Krimi
Eva Björg Aegisdottirs bisher drei Krimis um die Ermittlerin Elma habe ich sehr gern gelesen. „Verlassen“ ist das vierte Buch der Reihe und spielt vor den übrigen Teilen, als Elma noch nicht bei der Polizei in Akranes ist. Überhaupt ist dieser Band ganz anders als die anderen.
Die Familiengeschichte, die hier erzählt wird, ist eher eine Mischung aus Drama und Thriller als Krimi. Zwar treten Elmas spätere Kollegen als Ermittler auf, spielen aber nur eine Nebenrolle. Ganz am Anfang wird eine Leiche entdeckt und es ist klar, dass diese etwas mit dem Familientreffen in dem Hotel auf Snaefellsness zu tun hat. Wer genau die Leiche ist, wird aber erst am Schluss verraten.
Der Hauptteil der Handlung besteht aus dem Treffen der wohlhabenden Familie Snaeberg. Vier Generationen sind hier zum Feiern versammelt, es wird gegessen, geredet und vor allem jede Menge getrunken. Dabei kommen immer mehr Details aus der Vergangenheit der Familie ans Licht und jeder hat so seine Geheimnisse und Traumata zu bewältigen.
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Auch wenn es so ganz anders ist als die anderen Teile der Reihe, die eher klassische Krimihandlungen haben, blieb die Spannung bis zum Ende konstant. Auch den Schauplatz fand ich klasse; ich war selbst schon in der Gegend und hatte die Küstenstrecke zwischen Arnarstapi und Hellnar ebenso vor Augen wie den Strand von Djúpalónssandur. Die Landschaft und auch das Hotel sind sehr stimmungsvoll beschrieben.
Allerdings muss ich auch etwas Kritik loswerden. Es war vor allem am Anfang recht schwierig, sich in der Familienstruktur zurechtzufinden; der Stammbaum war sehr hilfreich. Leider ist es mir selbst bei einigen der Personen, aus deren Perspektive wechselweise erzählt wird (Petra, Tryggvi) nicht ganz leichtgefallen, das Alter und die Generationenzugehörigkeit einzuschätzen.
Als sich das Ganze nach und nach aufgedröselt hat, hatte ich stellenweise doch das Gefühl, dass es einfach ein bisschen viel der Unwahrscheinlichkeiten und Zufälle war, etwas an den Haaren herbeigezogen. Und warum muss quasi jeder der Erwachsenen Dreck am Stecken haben, Drogen nehmen oder ständig saufen? Kann es nicht auch bei den „Reichen und Schönen“ Erwachsene geben, die nicht verkorkst sind? Am glaubwürdigsten waren vielleicht noch Tryggvi, der ja nicht wirklich zur Familie gehört, und Lea, mit den typischen Problemen eines Teenagers.
Insgesamt ist „Verlassen“ ein spannender Pageturner, an dem man wohl am meisten Spaß hat, wenn man nicht jede Kleinigkeit hinterfragt. Im Vergleich zu den Elma-Krimis fällt es für mich persönlich etwas ab.
Die Familiengeschichte, die hier erzählt wird, ist eher eine Mischung aus Drama und Thriller als Krimi. Zwar treten Elmas spätere Kollegen als Ermittler auf, spielen aber nur eine Nebenrolle. Ganz am Anfang wird eine Leiche entdeckt und es ist klar, dass diese etwas mit dem Familientreffen in dem Hotel auf Snaefellsness zu tun hat. Wer genau die Leiche ist, wird aber erst am Schluss verraten.
Der Hauptteil der Handlung besteht aus dem Treffen der wohlhabenden Familie Snaeberg. Vier Generationen sind hier zum Feiern versammelt, es wird gegessen, geredet und vor allem jede Menge getrunken. Dabei kommen immer mehr Details aus der Vergangenheit der Familie ans Licht und jeder hat so seine Geheimnisse und Traumata zu bewältigen.
Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Auch wenn es so ganz anders ist als die anderen Teile der Reihe, die eher klassische Krimihandlungen haben, blieb die Spannung bis zum Ende konstant. Auch den Schauplatz fand ich klasse; ich war selbst schon in der Gegend und hatte die Küstenstrecke zwischen Arnarstapi und Hellnar ebenso vor Augen wie den Strand von Djúpalónssandur. Die Landschaft und auch das Hotel sind sehr stimmungsvoll beschrieben.
Allerdings muss ich auch etwas Kritik loswerden. Es war vor allem am Anfang recht schwierig, sich in der Familienstruktur zurechtzufinden; der Stammbaum war sehr hilfreich. Leider ist es mir selbst bei einigen der Personen, aus deren Perspektive wechselweise erzählt wird (Petra, Tryggvi) nicht ganz leichtgefallen, das Alter und die Generationenzugehörigkeit einzuschätzen.
Als sich das Ganze nach und nach aufgedröselt hat, hatte ich stellenweise doch das Gefühl, dass es einfach ein bisschen viel der Unwahrscheinlichkeiten und Zufälle war, etwas an den Haaren herbeigezogen. Und warum muss quasi jeder der Erwachsenen Dreck am Stecken haben, Drogen nehmen oder ständig saufen? Kann es nicht auch bei den „Reichen und Schönen“ Erwachsene geben, die nicht verkorkst sind? Am glaubwürdigsten waren vielleicht noch Tryggvi, der ja nicht wirklich zur Familie gehört, und Lea, mit den typischen Problemen eines Teenagers.
Insgesamt ist „Verlassen“ ein spannender Pageturner, an dem man wohl am meisten Spaß hat, wenn man nicht jede Kleinigkeit hinterfragt. Im Vergleich zu den Elma-Krimis fällt es für mich persönlich etwas ab.