Ich habs geliebt!

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emma.bücher3010 Avatar

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Rezension zu „Verliebt in Stockholm“ von Anna Lönnqvist

„Verliebt in Stockholm“ ist ein atmosphärisch dichter Liebesroman, der seine Leser*innen mitnimmt auf eine emotionale Reise zwischen der schwedischen Hauptstadt und dem Süden Europas. Im Mittelpunkt steht Mira, eine talentierte Geigerin, deren Karriere durch eine Schulterverletzung ins Wanken gerät – und deren Gefühlswelt durch das überraschende Wiedersehen mit ihrer Jugendliebe William erneut ins Chaos gestürzt wird.

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen: der Gegenwart und Rückblicken „Vierzehn Jahre zuvor“. So entfaltet sich nach und nach, was Mira und William einst verbunden – und getrennt – hat. Diese Struktur bringt Spannung, verlangte aber gelegentlich etwas Geduld, da vor allem die Rückblicke in ihrer Sprache und Dynamik nicht immer leicht zugänglich waren.

Musik spielt eine zentrale Rolle im Roman und sorgt für eine stimmungsvolle Kulisse. Miras Liebe zur Geige ist spürbar, auch wenn das Potenzial, etwa rund um die alte Geige, noch stärker hätte ausgeschöpft werden können. Die Charaktere entwickeln sich glaubwürdig und vielschichtig, auch wenn Mira mit ihrer zögerlichen Art nicht bei allen Leser*innen auf Anhieb Sympathien wecken dürfte.

Was nach leichter Sommerlektüre aussieht, entpuppt sich als Roman mit emotionalem Tiefgang, in dem es um alte Wunden, zweite Chancen und Selbstfindung geht. Der Schreibstil ist angenehm, die Atmosphäre besonders – Schweden wird sehr lebendig beschrieben, mit einem kleinen Abstecher nach Italien als zusätzlichem Highlight.

Insgesamt ein gefühlvoller Roman mit Stärken in Atmosphäre und Charakterentwicklung – nicht ganz leichte Kost, aber definitiv empfehlenswert für alle, die romantische Geschichten mit Tiefe und musikalischer Note mögen.

Fazit: 4 von 5 Sternen – ein schöner Roman mit kleinen Schwächen, aber großer Wirkung.