Stockholm, Liebe und ganz viel Musik

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strandmöwe Avatar

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Das schöne bunte Cover und der Titel verheißen einen Liebesroman so leicht wie ein schwedischer Sommer. Doch man bekommt etwas völlig anderes, einen sehr tiefgründigen Roman voller Liebe und Musik, aber auch voller Schmerz und Einsamkeit.

Geigerin Mira hofft auf eine Festanstellung im Orchester und hat eine leidenschaftliche Beziehung zu Stargeiger Alessandro, als eine Erkrankung sie aus der Bahn wirft und um ihre Karriere bangen lässt. Da begegnet ihr zufällig ihre Jugendliebe William wieder.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen. In Rückblicken erfährt man nach und nach, voran Miras Liebe zu William gescheitert ist und wie diese Geschichte in Mira bis in die Gegenwart nachhallt. Schon früh wird klar, dass nicht nur Mira durch den frühen Tod ihrer Mutter traumatisiert ist, sondern dass auch Williams Familie ein furchtbares Geheimnis verbirgt. Gerade in den Rückblicken bleiben Sätze oft unvollendet und so wirken Miras und Williams Einsamkeit und Isolation stellenweise wirklich bedrückend.
Die Gegenwartsgeschichte, in der Mira durch eine berufliche Zwangspause versucht der Geschichte ihrer Geige auf die Spur zu kommen, ist da etwas leichter, auch wenn man mit Mira mitleidet, die unter der unsteten Beziehung zu ihrem Freund Alessandro leidet, ihre Gefühle für William wiederentdeckt und fürchten muss aus gesundheitlichen Gründen das Geige spielen aufgeben zu müssen.

Der Roman hat mich wirklich gefesselt. Cover und deutschen Titel finde ich allerdings nicht wirklich gelungen, denn danach habe ich etwas völlig anderes erwartet.
Der schwedische Titel "Den första gång jag såg dig" - "Das erste Mal als ich dich sah" kommt der Geschichte, die man bekommt, doch sehr viel näher und passt meiner Meinung nach auch viel besser.