Bienville

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regenprinz Avatar

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Ich hatte bisher noch keinen Thriller von Greg Iles gelesen, aber nach der fesselnden Leseprobe und der höchst verheißungsvollen Zusammenfassung, vom Autor Kapitel 1 genannt, war ich sehr gespannt auf das Buch und wurde am Ende auch nicht enttäuscht.
"Verratenes Land" ist ein spannendes, vielschichtiges, detailreiches Südstaatenepos. Ein grandioses Drama, das alles beinhaltet, was an aktueller Problematik denkbar ist, allem voran die Korruption. Die Fäden in Bienville zieht der Poker Club, bestehend aus reichen, älteren, weißen Männern, die jeder für sich mächtig Dreck am Stecken haben. Und mit Moral entsprechend schon lange nichts mehr am Hut ...
Mir hat sehr gut gefallen, wie tief der Roman in das Leben der Hauptfigur eintaucht, denn Marshall ist am Mississippi aufgewachsen und geprägt von dem, was ihm als Jugendlicher hier widerfahren ist. Nach jahrzehntelanger Abwesenheit kehrt er nun zurück, weil sein Vater todkrank ist - und sein "Ersatzvater" von den Pfadfindern gerade ermordet wurde.
Nach und nach enthüllt sich Marshalls komplettes Leben, seine Beziehungen zu Paul Matheson oder Jugendfreundin Jet, seine dramatischen familiären Ereignisse oder das, was er einst als Kriegsreporter erlebt hat.
"Verratenes Land" enthält eine wahre Fülle an Erzählstoff und ich fand es toll, wie ausführlich und intensiv sich Greg Iles den persönlichen Verstrickungen und Entwicklungen seiner Figuren widmet, im Zentrum des Ganzen immer Marshall McEwan, der bis zum Ende stur gegen den politischen Sumpf ankämpft.

Fazit: Ich bin sicher, das war nicht mein letztes Buch von diesem Autor!