Spannender Thriller aus den amerikanischen Südstaaten

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smberge Avatar

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Inhalt:

Bienville, Mississippi: Marshall McEwan ist nach fast 30 Jahren wieder in seine Heimatstadt zurückgekehrt. Er hat die Stadt damals auf der Flucht vor seinem Vater verlassen und hat als erfolgreicher Journalist in Washington gearbeitet. Jetzt ist sein Vater krank und er möchte die Zeit nutzen, um sich mit seinem Vater auszusöhnen und seine Mutter bei der Betreuung des Vaters zu helfen.
Eines morgens wird sein Ziehvater, Buck Ferris tot aufgefunden. Er ist Archäologe und hat heimlich auf einem Grundstück Ausgrabungen durchgeführt. Hierbei hat er Beweise gefunden, dass dieses Areal mal eine alte Indianersiedlung war. Auf diesem Areal plant aber auch eine chinesische Firma eine Papierfabrik zu bauen und so befürchten die Bewohner Bienvilles, dass der Fund der alten Indianersiedlung das Industrieprojekt gefährden könnte. Marshall vermutet daher, dass Buck Ferris ermordet wurde, um die Funde zu vertuschen und die Fortsetzung des Projektes zu sichern.

Meine Meinung:

Es entwickelt sich eine fesselnde Geschichte rund um Marshalls Nachforschungen. Tief tauch Marshall in die Abgründe des Ortes Bienville ein. Es gibt dort den sogenannten Pokerclub, dem alle mächtigen Familien angehören und die Geschicke des Stadt in ihrem Interesse steuern. Besonders rund um das Industrieprojekt, in dem sie dicke Gewinne wittern, zeigen sich tiefe Abgründe. Schritt für Schritt dringt Marshall immer weiter zu diesen Machenschaften vor und bringt sich und seine Familie in große Gefahr.
Auf über 800 Seiten entsteht so ein tiefer Einblick in alte Seilschaften, die bis zum Amerikanischen Bürgerkrieg zurückreichen, von Rassismus und Bestechung. Die Beschreibungen sind dramatisch, aber doch nachvollziehbar.

Besonders gut haben wir hierbei die Beschreibungen der Landschaften und der Menschen gefallen. Dieser Thriller zeichnet sich in weiten Teilen nicht durch aktionsreichen Szenen aus, sondern durch eine langsame Entwicklung, bei der aber schnell klar wird, dass sich hier wahre Abgründe auftuen.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin und ich hatte die ganze Zeit die Hoffnung, dass sich Marshall gegen diesen furchtbaren Pokerklub durchsetzen kann und dass klar wird, dass sie in diesem Fall zu weit gegangen sind.

Ein ruhiger, aber superspannender Thriller, der eine tiefen Blick hinter die Kulissen eines Ortes in Amerikas Süden gewährt. Eine Leseempfehlung.