Südstaaten-Thriller

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gagamaus Avatar

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Greg Iles ist auch in „Verratenes Land“ seinen Themen treu geblieben. Und wie in Natchez so geht es auch in Bienville am Mississippi zu. Der Landkreis wird aus dem Schatten regiert von einem Club reicher alter Männer, die für Macht und Geld über Leichen gehen. Männer weit rechts der Republikaner, die gut vernetzt und rücksichtslos sind, die sowohl die Stadtpolitiker als auch die Polizei unterwandert haben. Die über so viel Einfluss verfügen, dass es lebensgefährlich werden kann, wenn man ihnen in die Quere kommt.

Der Journalist und Pulitzer-Preisträger Marshall McEwan ist eigentlich in seine Heimatstadt zurückgekommen, um die Eltern zu unterstützen. Aber schon bald wittert er eine große Story, die mit dem Tod eines Archäologen seinen Anfang nimmt. Also ein Buchkonzept, welches nicht wirklich neu ist. Wer das jedoch mag, der bekommt bei Greg Iles mal wieder einen interessanten, spannenden, gehaltvollen Thriller. Schön umfangreich, mit einigen überraschenden Wendungen. Die Bösewichte sind harte Kaliber aber nicht unrealistisch beschrieben. Der Held ist sympathisch und trotz seiner Charakterstärke auch mal schwach und verunsichert, was glaubwürdiger wirkt, als ein Superhero.

Ich fühlte mich sehr gut unterhalten. Ich mag seine Art zu Erzählen und vor allem seine bühnenreifen Dialoge machen Spaß und sind einfach gut lesbar. „Verratenes Land“ erinnert an gute alte Filme mit Gene Hackman im tiefen Süden der USA. Es hat sich nichts geändert. Dort ticken die Uhren noch anders. Trump-Land, wie wir es uns vorstellen.