Die Verehrung von Karten und Fantasie

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anna_banana Avatar

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Dieses Buch ist wunderschön! Ich habe mich sehr gefreut, als dieses große und farbenfrohe Werk bei mir ankam. Es enthält die Gedanken vieler unterschiedlicher Autoren, Zitate berühmter Schriftsteller, detailreiche Karten der Vergangenheit von Orten auf der Erde und von Orten der Fantasie. Und es lädt ein, tiefer in den Entstehungsprozess von Romanen, Filmen und weiteren Geschichtsträgern einzusteigen.

Wie gehen einige Autoren vor, um ihre Geschichten plausibel zu gestalten? Hilft eine Verortung der Handlung, um die Geschichte erlebbarer zu machen? Ist es als Schriftsteller einfacher sich dem Schaffensprozess hinzugeben, wenn zuerst eine Karte des Handlungsortes existiert? Welche Gefühlswelten erschaffen authentisch anmutende Karten? Diese und viele weitere Fragen klären der Herausgeber Huw Lewis-Jones (promovierter Historiker und preisgekrönter Autor) und Autoren wie Philipp Pullmann (u. a. „Der goldene Kompass“), David Mitchell (u. a. „Der Wolkenatlas“), Helen Moss (u. a. „Adventure Island“), Cressida Cowell (u. a. „Drachenzähmen leicht gemacht“), Miraphora Mina (u. a. Grafikdesignerin für die „Harry Potter“-Filme), Daniel Reeve (u. a. Kartograf für die Karte von „Mittelerde“ aus „Der Herr der Ringe“ oder „Der Hobbit“) und viele weitere spannenden Persönlichkeiten.

Der Inhalt von „Verrückt nach Karten“ setzt sich auf 256 Seiten voller Anekdoten der Autoren und vielen grundverschiedenen Karten aus einem Prolog, vier Teilen („Täuschend echt“, „Literarische Karten“, „Karten erstellen“ und „Karten lesen“) und einem Epilog zusammen. Dabei erhält jeder Autor sozusagen eine persönliches Kapitel, in dem er ein Hauptthema wählt (natürlich immer in Bezug auf Karten, Fantasie, Fantasiewelten, etc.), das erklärt, wie er oder sie zu Karten steht, wie die Faszination diesbezüglich ausbrach und welche Bedeutung bestimmte Karten in ihrem oder seinem Leben für den eigenen Werdegang hatten.

Oft genannte und ebenfalls gezeigte Beispiele sind „Mittelerde“, „Die Schatzinsel“, „Narnia“, „Der Hundert-Morgen-Wald“ oder auch die Welt von „Game of Thrones“. Aber auch Expeditionskarten, historische Karten der damaligen Weltanschauung und religiöse Veranschaulichungen von Karten (z. B. die Pergamentkarte von Botticelli, auf der er die neun Kreise der Hölle nach Dantes „Göttlicher Komödie“ darstellte) sind großflächig in diesem wunderbaren Werk abgebildet. Dies ist nur eine genannte Auswahl.

Ich bin sehr glücklich ein Exemplar dieser Ideen- und Kartensammlung in meinem Regal zu wissen. Ist es für mich doch eine Quelle der Inspiration und eine Hommage an die Karten dieser und erdachter Welten, die schon in meiner Kindheit meine junge Fantasie beflügelten und mich an Orte brachten, die mir Spannung, Spaß und Abenteuer versprachen.