Inhaltlich enttäuschend aber wunderbar zum Blättern

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yoshi94 Avatar

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Karten sind cool, keine Frage. Das wird in dem Buch mehr als einmal in der ein oder anderen Form erwähnt. Literarische Karten sind beinahe noch cooler, weil sie die magischen Welten noch realer machen.
Die Aufmachung ist ein Traum. Die Karten sind in einer tollen Qualität gedruckt und vor allem groß genug, dass man sich in den Details verlieren kann. Die Farben sind wunderschön und allein mit dem betrachten der Karten kann man Stunden verbringen. Inhaltlich ist es leider eher enttäuschend. Es wird nur wenig auf die Abbildungen eingegangen und die vier großen Kapitel machen sich in meinen Augen kaum bemerkbar.
Jeder Autor schreibt erst einmal wie sehr er die Karten liebt und welche er zuerst entdeckt hat (idR sind das Der Herr der Ringe / Der Hobbit, Der Goldene Kompass oder Robinson Crusoe). Anschließend wird ein wenig über die eigenen Bücher mit Karten gesprochen und dann, wenn es gerade interessant wird, endet das Kapitel.
Vor allem das finde ich sehr schade, denn ich weiß immer noch nicht wie die Karten entstehen. Worauf muss ich am besten achten, wenn ich diese entwerfe? Denn die meisten Autoren haben meine eigenen Erfahrungen bestätigt: es ist nicht leicht eine eigene Karte zu entwerfen. Denn irgendwie sehen sie immer unnatürlich ist. Nur was lässt eine Karte natürlich wirken?
Trotzdem gab es die ein oder andere nette Anekdote. Zum Beispiel hat die Designerin der Penguin English Library Classic Bücher etwas über ihre Gedanken zu der Wahl der Motive geschildert. Von solchen Anekdoten hätte ich gerne viel mehr gehabt und weniger von der ewigen Leier wie sehr jeder Karten liebt. Denn wer einen Beitrag zu so einem Buch beiträgt, von dem erwarte ich, dass er diese mag.
Den Inhalt werde ich wohl schon bald vergessen haben, denn dieser macht keinen bleibenden Eindruck. Erneut lesen werde ich es vielleicht nur in Abschnitten. Darin Blättern werde ich aber noch ewig.