Landkarten der Fantasie

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archer Avatar

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Wie beschreibt man ein Buch, in dem Karten beschrieben werden?
Vielleicht erst mal so: Es ist wirklich schön gestaltet. Da wurde sich sowohl außen als auch innen wirklich Gedanken gemacht.
Die Einleitung wurde ziemlich locker-flockig von Philipp Pullman geschrieben, den man von seinen Dark Materials gut kennt.
Und damit war man auch schon mitten drin in einer Geschichte über Karten, über das Lesen von Karten, das Erstellen von Karten, das Sich-Verlieren in Karten.

Was mich ein wenig störte war, dass es nicht nur um Karten aus Büchern ging. So faszinierend ich die alten Karten aus dem 16. Jahrhundert finde, so rechnete ich doch eigentlich damit, dass es mehr um erdachte Länder und Gebiete ging, um das, was im Kopf eines Autors real ist und das man mit dem Finger dann nachwandern konnte. Ich habe trotzdem viele neue fantastische Gebiete kennengelernt, vor allem welche, von denen ich noch nie gehört habe, weil die entsprechenden Bücher vielleicht im englischsprachigen Raum Bestseller oder gut bekannt sind, hier jedoch nicht verlegt wurden. Das soll auf Dauer aber kein Hindernisgrund sein, sich mit ihnen zu beschäftigen und schon allein daher ist das Buch eine Offenbarung.

Allerdings würde ich vorschlagen, es nicht wirklich wie ein normales Buch hintereinander wegzulesen, denn damit nimmt man sich ein wenig den Zauber. Schlagt es auf, schlagt immer wieder nach, betrachtet es als Bilderbuch zur Fantasie, dann kann es noch lange immer wieder auch die eigene anregen.