Ein Vater im freien Fall

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zoe2018 Avatar

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Mons Kallentofts Krimi-Reihen um Zack Herry und Malin Fors haben mich begeistert und auch „Verschollen in Palma“ hat mich nicht enttäuscht. Worum geht es?

Stockholm, 2015: Tim Blanck fährt seine 16-jährige Tochter Emme zum Flughafen. Sie will mit zwei Freundinnen Party auf Mallorca machen. Aber sie kehrt nie zurück. Überwachungskameras erfassen Emme als sie in den frühen Morgenstunden einen Nachtclub verlässt und im Dunkeln verschwindet.

Drei Jahre später: Die spanische Polizei hat die Ermittlungen eingestellt. Tim, ein ehemaliger Polizist, ist nach Palma de Mallorca gezogen, um die Suche nach seiner vermissten Tochter fortzusetzen, während seine Ex-Frau Rebecka in Stockholm bleibt. Um zu überleben, arbeitet Tim als Privatdetektiv.

Mons Kallentoft hat seinen Mallorca-Krimi atmosphärisch und mit viel Lokalkolorit in Szene gesetzt. Alle beschriebenen Orte existieren zwar auch im realen Palma, aber dies ist ihre dunkle Variante. Es geht um Drogen, Gewalt, Prostitution und Korruption. In einem ganz eigenen Stil schildert der Autor seine Geschichte. Spannend, keine Frage.

„Verschollen in Palma“ ist eine erschütternde Geschichte über Trauer und Verlust und der grenzenlosen Liebe eines Vaters zu seinem Kind. Nichtsdestotrotz bin ich mit Tim bis zum Schluss nicht warm geworden. Sein Handeln konnte ich oft nicht nachvollziehen. Aber auch die dunkelste Reise muss irgendwann zu Ende gehen…

Fazit: Mallorca Noir. Keine locker leichte Urlaubslektüre!