Akranes

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drache64 Avatar

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Der Island-Krimi VERSCHWIEGEN von Eva Björg Aegisdottir deutet mit dem schlichten Titelbild in Schwarz-Weiß-Schattierungen an, dass die Geschichte der Toten am Leuchtturm kein blutrünstiger Thriller ist. Das Buch fühlt sich sehr gut an und so kann man sich ganz und gar in die Ereignisse im kleinen Ort Akranes vertiefen. Hier kennt man sich, wie kann es also in diesem idyllischen Ort zu einem Verbrechen kommen, das viele Rätsel aufgibt?

Die Ermittlerin Elma, die Neue im Polizeirevier von Akranes, ist im Ort aufgewachsen, hat aber durch ihr Leben in Reykjavik einen unvoreingenommenen Blick auf die Bewohner der Küstenstadt, was ihr bei den Ermittlungen zugute kommt. Je tiefer sie in die Vergangenheit der Toten vordringt, desto klarer wird, dass Akranes so manches Geheimnis birgt.

Abwechsend beschreibt die Autorin die aktuellen Geschehnisse und die Ereignisse vor mehr als 30 Jahren, die letztlich zum Mord an der jungen Frau führen. Ihr Stil gefällt mir, die persönlichen Belange der Protagonisten werden zwar thematisiert, überlagern aber nicht die Schilderung der Mordermittlung. Insgesamt ist das ein gelungener Auftakt für eine Island-Krimi-Reihe.