Authentischer Island-Krimi

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Bei "Verschwiegen" handelt es sich um den Auftakt einer neuen Island-Krimi-Reihe um die Polizistin Elma und ihre Kollegen Saevar und Hördur. Elma ist in der kleinen isländischen Stadt Akranes, knapp eine Stunde von Reykjavik entfernt, aufgewachsen, hat aber lange Zeit in der isländischen Hauptstadt gelebt, bevor sie nun in ihre Heimatstadt zurückkehrt.

Kurz nach ihrer Ankunft dort, wird in der Nähe des Leuchtturms die Leiche einer Frau gefunden, die nicht viel älter als Elma war. Schnell stellt sich heraus, dass auch sie ihre Kindheit in Akranes verbracht, den Ort aber seitdem gemieden hat und Elma versucht mehr über die Vergangenheit der Getöteten herauszufinden, was gar nicht so leicht ist, obwohl oder gerade weil in dem kleinen Ort quasi jeder jeden kennt.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Die Handlung bleibt lange spannend und es kommt immer wieder zu überraschenden Wendungen. Die Ermittler:innen sind mir sympathisch und ich möchte sehr gerne wissen, wie es auch privat mit ihnen weitergeht. Dass die Autorin selbst Isländerin ist, und Island nicht nur als Schauplatz gewählt wurde, wirkt sich ebenfalls sehr positiv aus. So findet sich viel authentischer Lokalkolorit und ihr gelingt es sehr gut, einzufangen, wie es ist, in einer isländischen Kleinstadt zu leben, in der jeder jeden kennt, noch dazu in einem Land, wo auch die Polizei jeden selbstverständlich duzt. Die raue, kleinstädtische Atmosphäre um Akranes passt sehr gut zur Handlung. Der Schreibstil war grundsätzlich gut lesbar, zunächst war ich nur etwas mit den vielen verschiedenen, recht fremd klingenden isländischen Namen überfordert, bis ich da den Überblick hatte, wer wer ist. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Teil der Reihe!