Düstere Geheimnisse in Island

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gormflath Avatar

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Nach dem Scheitern ihrer Beziehung kommt die Polizistin Elma in ihre Heimat, den kleinen Ort Akranes zurück, wo es bei der Polizei meistens relativ ereignislos zugeht, bis am Leuchtturm die Leiche einer jungen Frau gefunden wird. War die Todesursache ein Unfall, Mord oder Selbstmord? Schnell finden Elma und ihre Kollegen Sævar und Hörður heraus, dass die Tote zwar aus Akranes stammte, aber schon lange alle Verbindungen zu ihrem Heimatort abgebrochen hatte.
Elma ist sicher, dass Elisabets Tod kein Unfall war und vermutet, die Lösung in der Vergangenheit zu finden…
Die junge Autorin Eva Björg Ægisdóttir legt in ihrem Debüt einen düsteren, eiskalten Island-Thriller vor, der scheibchenweise der bitteren Wahrheit näher kommt. Im gesamten Verlauf bleibt der Krimi spannungsgeladen und subtil. In winterlicher Kälte und Dunkelheit ermittelt Elma mit viel Feingefühl und rekonstruiert das Leben des ersten Opfers Elisabet seit ihrer sehr traurigen, bedrohlichen Kindheit in nachvollziehbarer, schlüssiger Weise. Die sympathischen Ermittler haben mit eigenen zwischenmenschlichen Problemen zu kämpfen. Die Beteiligten werden sehr realistisch geschildert, Themen wie sexuelle Gewalt, Alkoholsucht, aber auch Mobbing im kindlichen Alltag neben schwerwiegenden Verfehlungen Erwachsener schwingen sich durch diesen Krimi.
In fesselndem Schreibstil erzählt die Autorin ihre Geschichte ohne Gewaltexzesse auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven und vergisst dabei nicht, Hinweise einzustreuen, die Leser auf eine Fortsetzung hoffen lassen. Besonders reizvoll fand ich, dass am Ende noch einige Fragen offen bleiben.