Gelungener Reihenauftakt

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
elchi130 Avatar

Von

Elma ist nach dem Ende ihrer Beziehung aus Reykjavik in ihre Heimatstadt Akranes zurückgekehrt. Als Polizistin geht sie davon aus, dass sie es hier eher mit Bagatelldelikten zu tun haben wird. Doch kaum ist sie angekommen, wird am alten Leuchtturm eine Tote gefunden. Bei den Ermittlungen werden nach und nach die Geheimnisse der Bewohner enthüllt.

Insgesamt hat mir der Reihenauftakt um die Polizistin Elma sehr gut gefallen. Die Autorin legt verschiedene Fährten aus und ich hatte beim Rätseln meine Freude. Am Ende hätte ich gerne noch ein paar Fragen zu dem geklärten Fall beantwortet gehabt. Ich hoffe, dass die Autorin das Ende bei den nächsten Fällen ausführlicher gestaltet.

Den Beginn des Buches hat sie für meinen Geschmack zu ausführlich gehalten. Erst einmal werden die Bewohner von Akranes ausführlich eingeführt. Die Tote wird erst auf Seite 60 entdeckt und gefühlt startet die eigentliche Krimihandlung erst ab diesem Zeitpunkt.

Erzählt werden die Ereignisse auf zwei Zeitebenen. In der Vergangenheit begleiten wir zwei Mädchen und erfahren einiges über ihr Leben. In der Gegenwart findet die typische Handlung eines Kriminalromans statt. Gut gefallen hat mir, dass wir auch Privates aus dem Leben der Ermittler erfahren. Das finde ich bei einem guten Kriminalroman fast so wichtig, wie die Ermittlung.

Die Personen duzen sich alle und nennen sich nur bei den Vornamen. Das ist für uns Deutsche mitunter ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es verdeutlicht jedoch einmal mehr den Charakter Islands und sorgt für eine authentische Grundstimmung. Im Gegensatz dazu gefällt mir nicht, dass sowohl die Autorin als auch die Namen in dem Buch in der isländischen Schreibweise gehalten sind. Im Isländischen gibt es Buchstaben, die unser Alphabet nicht aufweist. Daher hätte dies meiner Ansicht nach eingedeutscht werden sollen. So wie es jetzt gehandhabt wird, stört es den Lesefluss und ich empfinde es als unnötig verkomplizierend.

Der Schreibstil und die Handlung haben mich jedoch gut unterhalten und ich freue mich auf weitere Fälle aus Akranes.