Isländisches Krimi-Debut

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drums030 Avatar

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Das Cover des isländischen Krimi-Debuts lässt sogleich vermuten, dass es sich hier um einen nordischen Krimi / Thriller handelt. Eine Zeit lang habe ich viele nordische Krimis gelesen, sie waren mir aber - im wahrsten Sinne - oft zu "unterkühlt" sodass ich inzwischen lieber zu deutschen oder südländischen Kriminalromanen greife.

Von Beginn an springt die Autorin in ihrer Erzählung häufig zwischen den verschiedenen Personen hin und her. Das war für mich etwas anstrengend, da es relativ viele gibt und es gerade zu Beginn teilweise schwierig war, wieder zuzuordnen, um wen es sich handelt und was man über diese Person bisher schon erfahren hatte. Im Laufe des Buchs - wenn man mit den Handelnden etwas vertrauter geworden ist - wird das aber immer weniger ein Problem.

Die Protagonistin war mir von Beginn an sympathisch wobei ich auch bei diesem nordischen Krimi das Gefühl hatte, dass so richtige menschliche Wärme und Empathie wie ich sie aus deutschen / südländischen Krimis kenne, auch hier ein wenig ausbleibt. Man mag die Protagonistin, wird aber nicht so recht eins mit ihr. Den Spannungsbogen, den die Autorin bzgl. ihrer Vergangenheit aufrecht erhält, empfand ich am Ende als etwas überspannt.

Regelmäßige Sprünge in die Vergangenheit helfen mehr und mehr zu verstehen, was warum in der Gegenwart passiert (ist).

Den Schreibstil empfand ich als flüssig, das Buch war relativ schnell gelesen. Es war kein Buch, das ich nicht aus der Hand legen konnte aber auch keines, das ich nicht weiterlesen wollte, eben irgendwie etwas dazwischen.

Insgesamt ein solider und "typisch nordischer" Krimi mit Unterhaltungspotential.