Mystisches Island

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hasi84 Avatar

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Willkommen in Island! Polizistin Elma, aufgewachsen im kleinen Akranes, Karriere in Reykjavik, kehrt nach dem Ende ihrer Beziehung wieder in ihre alte Heimat zurück. Ein kleines Nest, in dem jeder jeden kennt, in dem die Nachbarn wahrscheinlich mehr über einen wissen, als man selbst. Noch nicht ganz angekommen hat sie es schon mit einem brisanten Fall zu tun – eine weibliche Leiche wird von Jugendlichen im Meer gefunden. Es handelt sich um eine Mutter zweier Kinder, die vor vielen Jahren Akranes den Rücken gekehrt hat und die offensichtlich keine schönen Erinnerungen an den Ort ihrer Kindheit hat. Was hat sie nun doch dorthin zurück verschlagen?

Island bietet einen wahrlich tollen Schauplatz für Krimis. Die mystische Stimmung im hohen Norden, die einsame, karge Landschaft, die oft langen Nächte mit viel Nebel und Regen bieten schier unendlich viele Möglichkeiten für Vorstellungen, Geschichten und Mythen, aber auch Verbrechen. Island-Krimis gibt es schon einige am Markt, die Autorin probiert es mit ihren beiden Werken nun auf ein Neues und dieses gelingt ihr auch ganz gut. Anfangs bin ich schwer in die Geschichte hinein gekommen. Zahlreiche Charaktere verwirren mehr, als dass sie einen die Geschichte gut verfolgen lassen. Doch mit der Zeit löst sich so einiges auf und man kann allen Handlungszügen gut folgen. Besonders auf den letzten 100 Seiten nimmt die Geschichte ordentlich an Fahrt auf, bietet viele spannende Elemente und auch einige Cliffhanger. Die Charaktere wurden sehr gut beschrieben, eingebettet in die beeindruckende Landschaft von Island. Man fühlt sich oft selbst so, als würde man sich selbst in diesem tollen Land befinden. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblicke nach 1989-1992, anfangs hat man noch keine Idee, was die Begebenheiten aus der Vergangenheit mit dem Rest zu tun haben sollen. Gut gefallen hat mir, dass man mit den Ereignissen der Vergangenheit schön langsam an die Lösung des Falles heran geführt wird. Die Ermittler tappen lange Zeit im Dunkeln, doch Stück für Stück mithilfe der Einschübe aus der Vergangenheit setzt sich alles zusammen. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, vor allem mit dem Hintergrund der wunderschönen Landschaft Islands. Die Geschichte wirkt phasenweise etwas flach und plätschert dahin, insgesamt hat man aber eine gute und kurzweilige Unterhaltung für Zwischendurch.