Eine Laune der Natur

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owenmeany Avatar

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Ein Roman von Simon Beckett ist vorprogrammiert zum Bestseller und ein Must-Have für jede Bibliothek. In mir persönlich bleibt nur leider oft nach der Lektüre eines solches Werks ein schales Gefühl zurück, denn um sich vom allzu vertrauten Strickmuster, das die Verkaufszahlen garantiert, wenigstens ein bisschen abzusetzen, fantasieren sich die Autoren immer perversere Tötungsmethoden und auf Primitivpsychologie beruhende Täterprofile zurecht. Und eine gewisse Nekrophilie wird einem in diesem Fall schon durch den Titel nahe gelegt.

Ein Crashkurs in Forensik eröffnet also bereits das Opus, das Dartmoor als Schauplatz und ein Serienmörder als Verdächtiger jagen einem schon einmal wohlige Schauer über den Rücken. Einen Kontrast dazu bildet das Familienleben des Rechtsmediziners David Hunter mit der fünfjährigen Tochter.

Genau charakterisiert Beckett die Akteure und schafft dadurch eine innere Dynamik, die der Geschichte einen zusätzlichen Spannungsfaktor verleiht. Die Schauplätze beschreibt er anschaulich, lebendig formuliert er die Dialoge - alle Ingredienzien für den Erfolg sind vorhanden. Der Unterhaltungswert scheint gesichert - den Erkenntnisgewinn, so man ihn in einem solchen Krimi überhaupt sucht, kann man erst zum Schluss beurteilen.