Deutsch-Italienische Familiengeschichte

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soaphie Avatar

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Ein Buch ganz nach meinem Geschmack! Die Geschichte von Rosalia, einer Halbitalienerin, hat mich vom ersten Satz an begeistert. Wir werden Zeugen ihrer Geburt 1972 und ihrer Schulzeit in Deutschland, gemobbt als Gastarbeiterkind. Das alles findet Platz auf den ersten 30 Seiten der Leseprobe, da Aja Leuthners Schreibstil schnörkellos und handfest ist, teilweise poetisch, aber immer pointiert ohne kühl oder abgehackt zu klingen. Rosalia war mir sofort ganz nah und man möchte sie schützen vor den Lehrerinnen der damaligen Zeit die ihren Ausländerhass offen ausleben durften.
Dann gibt es noch eine weitere Zeitebene: Rosalia als Studentin, verliebt in einen Italiener mit dem sie nach Turin geht und dort den Kampf der Arbeiterschicht mitbekommt.
Ich liebe Italien, ich liebe Familiengeschichten und ich liebe Romane die auf mehreren Zeitebenen spielen und dann in ein großes Finale der Erzählstränge mündet. 'Via Torino' scheint so ein Buch zu sein, der Schreibstil gefällt mir, das Cover ist klar und kühl, vornehm zurückhaltend und passt deswegen für mich sehr gut zu der oft unterschätzten Stadt Turin - ich werde das Buch auf jeden Fall lesen!