Eine deutsch-italienische Familie

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Der Roman wird auf drei Zeitebenen erzählt: Eleonoras Geschichte 1969, Rosalias Geschichte 1990 und die Gegenwart 2018. Eleonoras Geschichte schien mir dabei sehr vordergründig, wobei ich diese leider auch am langweiligsten fand. Die Beschreibung der Arbeiteraufstände habe ich als immer gleich und langatmig empfunden. Der Funke eines revolutionären Geistes ist leider nicht auf mich übergesprungen. Demgegenüber nehmen Rosalias und Melinas Geschichten weniger Raum ein. Diese beiden Frauen sind aber eigentlich interessanter. Der Stoff wiederum ist nicht neu: Kind kennt den Vater nicht, Mutter möchte nichts erzählen, es gibt einen Konflikt, irgendwann kommt es doch ans Licht...Hier gab es für mich keine neuen Ansatzpunkte. Der Konflikt wurde zwar als solcher ausformuliert und von beiden Seiten dargestellt, aber auch das war insgesamt eher langweilig zu lesen. Das Ende fand ich dann wiederum übertrieben schnulzig. Das Einzige, was mich bei der Lektüre gehalten hat, war das spürbar transportierte italienische Flair, bei dem man wirklich ins Träumen geraten kann.

Fazit:
Insgesamt war der Roman nicht das Richtige für mich. Die Geschichte habe ich als zu langatmig empfunden. Die Zeitebenen sind zwar gut gewählt, aber nicht ausgewogen dargestellt und der (für mich gefühlte) Fokus auf Eleonora 1969 ist leider der am wenigsten spannende Teil der Geschichte.