Ganz nett aber kein Highlight

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miriam0000 Avatar

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Italien - das Land, das drei Frauen und drei Generationen verbindet: Eleonora fand dort in Valerio ihre große Liebe, Rosalia hasst das Land, seitdem sie von einer Affäre ungeplant schwanger geworden ist und Melina will das Land ihrer Herkunft und ihres Vaters kennenlernen. Am Ende brechen alle drei gemeinsam nach Sizilien auf und lernen dabei nicht nur Italien, sondern auch sich selbst besser kennen.
Die Idee, drei Generationen während ihres Lebensweges zu begleiten und auch so die Ereignisse aus drei Perspektiven zu lesen, finde ich sehr gelungen. Allerdings muss ich sagen, dass mich der häufige Perspektivwechsel am Anfang sehr verwirrt hat und ich lange brauchte, um in einen Lesefluss zu kommen. Die anfänglich geschilderten Arbeiterproteste in Italien der 70er Jahre sind zwar sehr interessant, nehmen jedoch im Roman zu viel Raum ein, sodass es mich irgendwann gelangweilt hat. Auch die kurzen Rückblicke in Rosalias Kindheit empfand ich als unbedeutend und haben mehr zur Verwirrung beigetragen, als dass der Leser die Person besser kennenlernt. Highlight ist definitiv der letzte Teil des Romans, die Italienreise, die mir leider ein wenig zu kurz kommt. Hier hätte ich gerne mehr gelesen, durchqueren die drei doch das komplette Land.
Der Schreibstil des Romans hat mir allerdings sehr gut gefallen, sodass ich durchaus noch etwas von der Autorin lesen würde. Dieser Roman hat jedoch zu Beginn einige Schwächen und wird leider erst im letzten Drittel richtig gut.